Arnreiterin hat ihre neue Heimat inmitten von den Bergen und Fjorden Norwegens gefunden
ARNREIT/NORWEGEN. Es war der gemeinsame Urlaub in Norwegen im Jahr 2018, als sich die aus Arnreit stammende Maria Stangl (geborene Köchler) und ihr Mann in das Land verliebt haben. Vier Jahre später folgte die Entscheidung, endgültig in den Norden zu ziehen und schon nach zwei Monaten wurde der Entschluss in die Tat umgesetzt. Jetzt lebt die Mühlviertlerin in ihrem Paradies.
Schon als Kind habe sie die Granitblöcke geliebt, erinnert sich Maria Stangl. „Jetzt in Norwegen bin ich diesbezüglich im Paradies. Ich liebe die Granitfelsen, die hier überall aus dem Boden ragen, sie geben der Landschaft einen besonderen Reiz.“ Das alleine war aber nicht der Grund fürs Auswandern: „Uns reizen die vielen Möglichkeiten und die landschaftliche Vielfalt. Man ist nah an der Natur dran. Berge, Gletscher, Fjorde, Meer, Heidelbeeren, Rentiere, Adler, Fische – hier ist alles auf engstem Raum beieinander“, schwärmt die gebürtige Arnreiterin.
Viel Raum zum Aufwachsen
Mit ihrem Mann und den beiden kleinen Kindern, die nun zweisprachig aufwachsen, lebt sie seit gut einem halben Jahr in einem braunen Holzhaus zur Miete, in einem Tal etwa zwei Kilometer vom Fjord entfernt und umgeben von wunderschönen Bergen. „Wir träumen davon, eines Tages selbst ein kleines Sacherl zu besitzen, wo unsere Kinder viel Raum zum Aufwachsen haben, wo sie die Natur kennenlernen und draußen herumtollen können, wo wir Hühner und ein paar Ziegen halten, selbst Fische zum Essen fangen und im Zelt in den Bergen übernachten können. In Österreich haben wir keine Chance gesehen, diesen Traum zu verwirklichen, in Norwegen ist er zum Greifen nahe.“ Und in Fjord, Fluss und Bergseen zu baden, bei 18 bis 24 Grad mit Sonnenschein, sei einfach fantastisch.
Nette Dorfgemeinschaft
Nachdem alle Behördengänge erledigt, Kisten gepackt und mit der Spedition verschickt waren, haben die Auswanderer ihr neues Leben im Dezember begonnen, in der dunkelsten Zeit des Jahres. Aber sie haben sich schnell eingefunden und die Einheimischen selbst hätten sie überrascht: „Wir hätten nicht erwartet, von den Norwegern so herzlich aufgenommen zu werden, da sie eher als zurückhaltend und kühl beschrieben werden.“ Erste Kontakte gab es gleich beim Feuerholz machen – also Bäume fällen, zersägen, spalten und schlichten – mit den Nachbarn, berichtet Maria: „So haben wir in der Dorfgemeinschaft schnell guten Anschluss gefunden. Sehr bald wusste jeder von den Österreichern, die neu zugezogen sind, und alle begegneten uns sehr freundlich.“ Dazu kommt, dass sich die Mühlviertlerin und ihr Mann schon im Selbststudium Sprachkenntnisse angeeignet haben. Das war auch der Schlüssel dazu, dass er so schnell einen Job als Zimmerer gefunden hat.
„Wir werden mit unseren Kindern das Leben in diesem Land genießen und jeden Tag dankbar sein, dass wir diesen Schritt gewagt haben“, ist Maria Stangl zufrieden. Nur eins fehlt ihr: „Als Mühlviertlerin war Leinöl ein fixer Bestandteil meiner Ernährung. Das hab ich hier leider noch nicht entdeckt.“
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