BEZIRK ROHRBACH. Nach elf Jahren als Feuerwehr-Bezirkskommandant war es für Josef Bröderbauer bei der Bezirksversammlung am vergangenen Wochenende an der Zeit, sich aus dieser Funktion zu verabschieden. Am Mittwochabend wird der neue Bezirkskommandant gewählt.
Als besonnenen, ruhigen und überlegten Menschen, der hochprofessionell seinen Aufgaben nachkam, lobte Robert Mayer in seiner Funktion als Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes und Landesfeuerwehrkommandant den scheidenden Bezirkskommandanten Josef Bröderbauer. Der Altenfeldener bekleidete das Amt elf Jahre lang, davon war er zudem zehn Jahre lang in der Feuerwehr-Landesleitung tätig.
Für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen erhielt Bröderbauer das OÖ Verdienstkreuz I. Stufe und auch die bayerischen Nachbarn ehrten Bröderbauer mit der Medaille für internationale Zusammenarbeit des Deutschen Feuerwehrverbandes.
Weitere Auszeichnungen erhielten Bezirks-Feuerwehrarzt Ingmar Aigner (Florianmedaille III. Stufe), Polizei-Bezirkskommandant Martin Petermüller (Florian-Ehrenmedaille Bronze) und die Feuerwehr-Musikkapelle Oberkappel (Große Florian-Ehrenmedaille Bronze).
Neuwahl diese Woche
Die Kommandanten und Abschnittskommandanten werden am Mittwoch, 20. März, ihren neuen Bezirkskommandanten wählen. Der Wahl stellen sich Thomas Stockinger, bis vor wenigen Tagen noch Kommandant der FF Aigen, und der Abschnittskommandant des Feuerwehrabschnittes Rohrbach, Andreas Pachner.
Arbeit im Wert von 15 Millionen Euro
Bei der Bezirkstagung der Feuerwehren blickte man auf ein einsatzreiches Jahr zurück: Insgesamt leistete die Organisation im Vorjahr mehr als 460.000 Stunden für die Allgemeinheit, davon fast 37.000 Stunden bei Einsätzen. Müsste die öffentliche Hand diese Zeit bezahlen, so würde sich die Summe auf rund 15 Millionen Euro belaufen. Durchschnittlich meisterten Rohrbachs Wehren knapp sechs Einsätze pro Tag.
Im Wachsen begriffen ist der Anteil der weiblichen Mitglieder, der bereits bei elf Prozent von insgesamt 6.732 Florianis im Bezirk liegt.
Fordernde Einsätze
Besonders beeindruckend war für die Anwesenden eine Rückschau auf drei besonders fordernde Einsätze aus dem Jahr 2023. Lukas Schauberger von der FF Ulrichsberg ließ gemeinsam mit dem Kommandanten des Feuerwehrabschnittes Aigen, Günther Gierlinger, und den Kollegen der tschechischen Feuerwehr aus Oberplan (Horni Plana) den Großbrand im Zentrum von Ulrichsberg noch einmal Revue passieren. Damals stellte die Koordination von 250 Feuerwehrleuten und dazu noch weiterer Blaulichtorganisationen die Verantwortlichen vor eine besondere Herausforderung, vor allem auch durch die Sprachbarriere mit den tschechischen Einsatzkräften.
Als besonders belastend schilderten die Kommandanten der FF St. Martin und Plöcking, Markus Gierlinger und Markus Gruber, die Arbeiten bei einem tödlichen Verkehrsunfall auf der Landshaager Straße, bei dem ein Kamerad ums Leben kam. Sie zeigten auf, wie wichtig die professionelle nachträgliche Aufarbeitung der Geschehnisse mithilfe der SvE-Einheit (Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen) ist.
Und von einer nervenaufreibenden Personensuche zu Wasser erzählte der Kommandant der FF Niederranna, Helmut Hanzsek. Der Vermisste, der von einem Schiff in die Donau gefallen war, konnte vom Team des A-Bootes nach langer Suche gefunden werden, musste jedoch reanimiert werden. Er überlebte und trug dank der Hilfe der Florianis keine bleibenden Schäden davon.
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