Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Zunehmende Versandung: Fischer setzen auf naturbasierte Lösungen

Martina Gahleitner, 09.04.2024 05:37

ROHRBACH-BERG. Der Sand in den heimischen Gewässern und wie man diesen reduzieren kann, war dominierendes Thema bei der Vollversammlung des Fischereireviers Rohrbach.

Christoph Hauer beschäftigt sich intensiv mit der Fließgewässerforschung. (Foto: Foto Röbl)
Christoph Hauer beschäftigt sich intensiv mit der Fließgewässerforschung. (Foto: Foto Röbl)

Der aus Aigen-Schlägl stammende Wissenschaftler Christoph Hauer von der Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung, zeigte in seinem Fachvortrag auf, dass die zunehmende Versandung zu weniger Nahrungsangebot, weniger Laichplätzen und auch zum Verlust von erwachsenen Fischen führt. „Durch die Versandung ist permanent Sediment in Bewegung, da kann nicht wirklich etwas leben“, sagte Hauer. Es brauche Lösungen, um die Gewässer nachhaltig bewirtschaften zu können.

Ein Ausbaggern im Fluss sei dabei eher kontraproduktiv, weil so viele Partikel aufgewirbelt werden, die den Unterwasserbewohnern schaden. Vielmehr sollen natürliche Prozesse unterstützt werden, um die eigendynamische Entsandung zu fördern. „Mittels kleiner Einbauten wird ein Großteil des transportierten Sandes bei Hochwasser auf Überflutungsflächen geleitet und kann somit bei Niederwasser mittels Trockenbaggerung wieder entfernt werden“, beschreibt der Wissenschaftler. Er kann sich auch vorstellen, dass dieser Sand praktische Verwendung findet.

Renaturierung

Neben der Reduktion von Sandsedimenten im Fluss will sich das Fischereirevier verstärkt auch der Attraktivierung des Lebensraums Fluss widmen – etwa durch Setzen von Struktursteinen. Mit dem nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan konnte man zahlreiche Gemeinden für diese notwendigen Maßnahmen gewinnen, berichtete Obmann Thomas Koller, „der Bagger wird nächstes Jahr wahrscheinlich ein paar Mal in der Großen Mühl stehen“.

Keine Nachwuchssorgen

Erfreulich schaut es bei den Jungfischern aus: Hier sind beide angebotenen Kurse in Altenfelden und Klaffer ausgebucht. „91 Teilnehmer sind ein neuer Rekord“, freut sich Koller und fügt an: „Zehn Prozent aller Jungfischer in Oberösterreich werden im Bezirk Rohrbach ausgebildet.“


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden