ROHRBACH-BERG. In Zeiten von Künstlicher Intelligenz müssen sich Schulen kreative Methoden der Pädagogik und Didaktik überlegen, um etwa Konzentration und Merkvermögen der Schüler zu fördern. An den BBS Rohrbach machte man dies, indem Tanzvideos zur Musik von Parov Stelar produziert wurden.
Nachdem als erster Schritt die urheberrechtliche Zusage von Etage Noir Recordings eingeholt wurde und zwei Lieder von Parov Stelar verwendet werden durften, ging es an die praktische Umsetzung: Doris Ortner (Turnen und Geografie) erstellte die Choreografie für die beiden Tänze, Robert Korntner-Haas (Wirtschaftsinformatik und Tangolehrer) übernahm die Organisation des Projektes und Ingo Lacheiner erklärte sich bereit, die beiden Tanzvideos zu erstellen.
Es war ein langwieriges Vorhaben. Von Februar bis Mai wurden wöchentlich bis zu sechs Trainingsstunden angeboten. Auch die Turnlehrer studierten die Tanzschritte ein und unterrichteten wiederum ihre Schüler im Turnunterricht.
Angst vor Mobbing
„Für die Trainings wurde auch ein Video mit einer Schülerin erstellt, dieses Video wurde allerdings aus Angst vor Mobbing nicht innerhalb der Schülerinnen und Schüler veröffentlicht“, berichtet Korntner-Haas. „So manche Social-Media-Teilnehmer sehen sich im konkreten Fall die Tanzvideos nicht an, um den Tanz zu bewundern, sondern um irgendwelche Kleinigkeiten am Gesichtsausdruck, in der Haltung oder Bewegung zu finden und sich dann lautstark im Medium darüber lustig zu machen. Das führte dann auch dazu, dass sich die Schülerinnen und Schüler beim Filmen teilweise wegdrehten, um nicht am Video gezeigt zu werden.“
Der Tangolehrer (www.tangolinz-corazon.at) ist überzeugt, dass „Tanzen eine sehr wichtige Art der Bewegung für die körperliche und geistige Entwicklung darstellt“. Wobei er bei den Mädchen weitaus größere Tanzfreude als bei den Burschen feststellen musste.
Tanzevent mit Videodreh
Schließlich war es so weit und 300 Mädchen und Burschen stellten sich am Sportplatz der Schule für die Dreharbeiten ein. Die Schüler haben beide Tänze zu „All Night“ und „Step Two“ von Parov Stelar sechs Mal durchgetanzt, dabei wurde mitgefilmt und ausreichend Material für die Kurzfilme gesammelt. Dank Sponsoren war auch für die kulinarische Stärkung gesorgt. Der Lohn für die Mühen: zwei Videos, die jetzt auf Youtube geteilt und bewundert werden können.
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