Rotkreuz-Pioniere erinnern sich: „Zivildienst vor 50 Jahren ist mit heute nicht vergleichbar“
BEZIRK ROHRBACH. Franz Geretschläger und Maximillian Binder: Zwei Namen, die im Bezirk Rohrbach nicht nur untrennbar mit dem Roten Kreuz, sondern auch mit dem Zivildienst verbunden sind.
Die Beiden waren vor 50 Jahren zwei der ersten Zivildiener des Roten Kreuzes im Bezirk Rohrbach. Für Franz Geretschläger, der Rettungsfahrer werden wollte, war klar, dass er den Zivildienst macht. Max Binder hingegen wollte mit Waffen nichts zu tun haben. Vor der Zivildienstkommission mussten sie damals ihre Gewissensgründe bekanntgeben – was beide nicht sehr positiv in Erinnerung haben. Im Februar 1978 schließlich begann ihre Ausbildung in Meggenhofen. Nur einen Monat später waren sie bereits in der Bezirksstelle Rohrbach im Einsatz.
Im Bezirk Rohrbach waren vor 50 Jahren lediglich drei Zivildiener aktiv – zwei in Rohrbach und einer an der Ortsstelle in Aigen. Anerkennung in der Bevölkerung suchte man vergeblich: „Es kam vor, dass Patienten, vor allem ehemalige Soldaten, nicht mit solchen Drückebergern mitfahren wollten“, erinnert sich Franz an Diskussionen zu dieser Zeit. „Mit heute ist das in keiner Weise vergleichbar“, fügt Max hinzu.
Erst der Zivildienst, dann Beruf oder Ehrenamt
Direkt nach dem Zivildienst kam Franz beruflich an die Bezirksstelle in Rohrbach – eingestuft als Hilfsarbeiter, denn den Beruf Rettungssanitäter gab es noch nicht. Max war an der Leitstelle und später an der Ortsstelle in Neufelden im Einsatz. Beide blieben also weiterhin für das Rote Kreuz im Einsatz und sind auch heute noch freiwillig aktiv. Viele der beruflichen Mitarbeiter finden über den Zivildienst zum Roten Kreuz.
Heute wäre der Rettungsdienst in der jetzigen Form ohne Zivildiener kaum vorstellbar. Derzeit leisten übers Jahr verteilt 40 Zivildiener in den zehn Ortsstellen des Bezirkes Rohrbach ihren Dienst. Bezirksrettungskommandant Johannes Raab lädt ein: „Interessierte können sich jederzeit und unverbindlich bei uns melden.“ Er empfiehlt, sich rechtzeitig, am besten schon vor der Stellung über die Möglichkeiten zu informieren.
Darüber hinaus bietet das Rote Kreuz das Freiwillige Sozialjahr oder das Berufsfindungspraktikum, die auch für Frauen offen stehen.
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