Weil Kinder besonders unter der Krise leiden: Mikado bietet Hilfe an
SARLEINSBACH. Speziell seit Lockerung des letzten harten Lockdowns Anfang Februar, merkt das Team der psychosozialen Beratungsstelle Mikado vermehrt die Folgen der Corona-Krise für Kinder und Jugendliche. Um zu helfen, werden Gruppen zur Stärkung von sozialen Kompetenzen angeboten.
Kinder und Jugendliche sind besonders hart von der Krise betroffen. Die Symptome sind sehr vielfältig, wissen die Berater der Arcus-Einrichtung Mikado, die in Sarleinsbach und in der Außenstelle Gramastetten die jungen Klienten betreuen und beraten. Es könne zu Spielsucht, dem massiven Verlust des Selbstwerts und Selbstbewusstseins und oftmals zum extremen sozialen Rückzug kommen. Viele Kinder und Jugendliche empfinden soziale Kontakte als sehr schwierig, Schulangst und immer mehr Schulverweigerer sind die Folge.
Selbstwert stärken
Die Beratungsstelle Mikado bietet daher Gruppen zur Stärkung von sozialen Kompetenzen an. „Hier wird versucht, den Kindern und Jugendlichen wieder mehr Kompetenz im Umgang mit Gleichaltrigen, aber auch Autoritätspersonen zu vermitteln“, berichtet Mikado-Leiterin Ingrid Föderl-Höbenreich. Gleichzeitig ergänzt die Klinische und Gesundheitspsychologin: „Es gibt viele Jugendliche, die aus unterschiedlichsten Gründen dringend eine Einzelberatung brauchen, wo sie in ihrem Selbstwert gestärkt werden und wieder mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten gewinnen können.“
Auch Eltern brauchen Rat
Parallel zu den Kindern und Jugendlichen ist auch die Beratung der Eltern ein wichtiger Erfolgsfaktor. Corona hat die Eltern extrem gefordert und das eigene Erziehungskonzept ins Wanken gebracht. Diese eigene Verunsicherung zu überprüfen, kann dabei sehr hilfreich sein. Wenn die Eltern wieder mehr Sicherheit haben, kann sich das nur positiv auf die Kinder auswirken.
Schnelles Handeln ist notwendig
Das Beratungsteam vermutet, dass sich die Spätfolgen der Pandemie erst im Laufe des nächsten Jahres richtig zeigen werden. Schon jetzt ist zu erkennen, dass Schüler sich den Leistungsanforderungen nicht mehr gewachsen sehen und dass sich soziale Ängste noch mehr verstärken werden. Daher sei schnelles und präventives Handeln notwendig, bevor der Leidensdruck der Kinder noch größer wird, sind sich die Berater einig. Sie würden sich mehr finanzielle Mittel wünschen, damit die Personalressourcen in den Beratungsstellen erhöht werden können.
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