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NEUSTIFT/BEZIRK. „Brauchen Sie auch Mobilität dazu?“ – Wer etwa einen Termin beim Arzt vereinbart oder einen Tisch im Gasthaus reserviert, könnte künftig auch gleich den Transport dorthin mitbuchen. Vorausgesetzt, der Postbus-Shuttle nimmt hierzulande Fahrt auf.

Tibor Jermendy (ÖBB-Postbus), WK-Bezirksobmann Andreas Höllinger, Hubert Zamut (Regionalmanager Regionales Mobilitätsmanagement) und KEM-Manager Johannes Großruck (v.l.) informierten über die Chancen durch Mikro-ÖV. Foto: Gahleitner
photo_library Tibor Jermendy (ÖBB-Postbus), WK-Bezirksobmann Andreas Höllinger, Hubert Zamut (Regionalmanager Regionales Mobilitätsmanagement) und KEM-Manager Johannes Großruck (v.l.) informierten über die Chancen durch Mikro-ÖV. Foto: Gahleitner

Nicht ohne Grund wurde das Hotel Weiß in Neustift als Ort für die Informationsveranstaltung über Mikro-ÖV (öffentlicher Verkehr im kleinen, regionalen Rahmen) ausgewählt. Denn hierher mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu gelangen, ist eine Herausforderung. Da muss dann wieder das eigene Auto her. Das Konzept des Postbus-Shuttles könnte eine Lösung sein.

Fahrten nach Bedarf

Dabei handelt es sich um ein „On-Demand-Angebot“ von ÖBB/Postbus, das nächstes Jahr in mehreren Regionen Österreichs starten soll. Gemeinsam mit den Gemeinden werden Haltepunkte definiert, die in einem 300 Meter-Radius von Siedlungen erreichbar sind. „Fahrten erfolgen nur von Haltepunkt zu Haltepunkt und wenn sie vor Ort gebucht wurden. Die Software bündelt die Buchungen, sodass eine effiziente Nutzung möglich ist“, erklärte Tibor Jermendy das Modell. Er stellte aber gleich klar: „Der Postbus-Shuttle ist kein Taxi, auch wenn etwa mit einem ärztlichen Attest eine Hausabholung möglich ist. Und wir wollen keine Konkurrenz zum Öffentlichen Verkehr sein.“

Zusammenarbeit mit lokalen Transportunternehmen

Im Gegenteil: Die Software verweist auf bestehende Bus- oder Zugverbindungen und der Shuttle fungiert als Zubringer. Bei den Fahrten wird eng mit den lokalen Verkehrsunternehmen zusammengearbeitet, auch die Planung erfolgt zugeschnitten auf die Region.

Einfache Buchung

Die Buchung soll „einfach und hürdenfrei möglich sein“, betonte Jermendy und verweist auf die Shuttle-App, die alle Informationen inklusive Fußweg und Kosten auswirft. Wer kein Smartphone nutzen kann oder will, kann über Shuttle-Interface bei Partnern vor Ort, wie Gemeindeamt, Friseur oder Unternehmen buchen.

Gemeinden müssen mitzahlen

Soweit die Theorie. „Das System funktioniert nur, wenn es von der Region getragen wird“, machte der Projektleiter deutlich. Denn für den Endkunden sind die Tarife zwar relativ günstig, dafür müssten aber Gemeinden einen Beitrag an den Kosten leisten.

Seitens des Landes gibt es seit Frühjahr Förderungen zur Unterstützung von Mikro-ÖV-Projekten, informierte Hubert Zamut, der für das regionale Mobilitätsmanagement zuständig ist. „Ziel ist es, Systeme anzubieten, um das Zweit- oder Drittauto einsparen zu können und den Öffentlichen Verkehr zu stärken.“ Er begleitet im Mühlviertel derzeit drei Regionen, die kurz vor Start sind.

Andere Modelle möglich

Für die Pilotregion Donau-Ameisberg will Postbus nun eine Kostenkalkulation für Alltagsmobilität (ohne Discofahrten) erstellen. „Wir wollen einen Impuls setzen und aufzeigen, was möglich ist. Es gibt auch andere Modelle für Mikro-ÖV, aber Postbus-Shuttle ist punkto Qualität und Innovation herausragend“, meinte Johannes Großruck, Leiter der Klima- und Energiemodellregion Donau-Ameisberg. Er und Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Andreas Höllinger haben die Initiative gestartet, um Mobilität auch ohne eigenem Pkw zu gewährleisten. „Im Bezirk Rohrbach hat sich in den letzten 30 Jahren der Autoverkehr mehr als verdoppelt, bei leicht abnehmender Bevölkerungszahl. Jeder Haushalt hat mindestens zwei Autos“, zeigte Großruck auf.

Es braucht flexible Lösungen

Für Andreas Höllinger gehört Mikro-ÖV zur großen Vision „Leben und Arbeiten in der Region“: „Die Zukunft des Bezirks als Lebens- und Arbeitsplatz hängt von einer leistungsfähigen Infrastruktur und flexiblen Mobilitätsangeboten ab“, ist er überzeugt. Ziel ist es, ein Modell zu finden, das man bezirksweit ausrollen kann.


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Nordpol
Nordpol
01.10.2020 23:36

Es bleibt wahrscheinlich bei der Vision

Warum sollens die Gemeinden mitzahlen?


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