
BEZIRK ROHRBACH. In Zeiten des Lockdowns, in denen viele Geschäfte geschlossen bleiben müssen, ist es umso wichtiger, regional zu denken und einzukaufen und nicht Online-Giganten zu unterstützen. Die heimischen Betriebe machen es einem leicht, denn viele sind auch digital gut aufgestellt.
Ein Blick auf www.lieferserviceregional.at beweist: Es braucht kein Amazon & Co. Knapp 220 Wirtschaftstreibende und Gastronomiebetriebe aus dem Bezirk Rohrbach sind mit Online-Shop und Lieferservice auf der im Frühjahr gestarteten Plattform vertreten, wobei sich das Angebot quer durch alle Branchen zieht. Oberösterreichweit sind es mehr als 4.000 Betriebe. „Online bei den heimischen Betrieben einkaufen; Lieferservice-Angebote nutzen; Speisen von heimischen Gastronomiebetrieben abholen oder liefern lassen; Weihnachtsgeschenke bewusst regional kaufen – so kann man die regionale Wirtschaft unterstützen“, fasst Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Andreas Höllinger zusammen.
Regional Day statt Black Friday
Dies ist gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Black Friday wichtig. „Während die Sonderangebote und Schleuderpreise bestimmt geeignet sind, Konsumenten anzulocken, ist ein Black Friday und damit der fragwürdige Trend, Dinge unter Wert zu verkaufen, entgegen jedem Nachhaltigkeitsgedanken“, sagt Höllinger und fügt hinzu: „Generell, aber besonders in Zeiten wie diesen, wäre es sinnvoller, einen “Regional Day„ ins Leben zu rufen, an dem alle bewusst dafür einstehen, die regionale Wirtschaft und Wertschöpfung anstatt internationaler Großkonzerne zu unterstützen. Schließlich geht es gerade jetzt darum, die lokalen Wirtschaftstreibenden zu unterstützen, um dadurch die Lebensqualität am Land und die Arbeitsplätze in der eigenen Umgebung zu sichern.“
Digitalisierungs-Schub
Bereits beim ersten Lockdown im Frühjahr war ein starker Schub in Richtung Digitalisierung und Online-Vertrieb bemerkbar: Betriebe, die bis dahin noch nicht über das Internet verkauft haben, erkannten die Chancen und die Notwendigkeit. „Gezielte Fördermaßnahmen der Wirtschaftskammer OÖ und des Landes OÖ boten zusätzlich Anreize, den Schritt zu wagen“, weiß der WK-Obmann. Er ist überzeugt, dass Digitalisierung für Unternehmen unumgänglich ist und jene Firmen im Vorteil sind, die ihre Hausaufgaben gemacht haben und digital gut aufgestellt sind.
„Die Region stärken, bedeutet die Geschäfte vor Ort stärken“, ist auch Bernhard Schmid, Inhaber von Trachtenmode Schmid, überzeugt, der selbst ebenfalls online zu finden ist. „Klick nicht fort, kauf im Ort“, ist sein Appell. Denn: „Wie wichtig der Händler ums Eck ist, weiß man erst, wenn er nicht mehr da ist.“ Auch Gutscheine, etwa als Weihnachtsgeschenk, helfen der regionalen Wirtschaft, die Krisenzeit zu überbrücken.