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Bodenpraktiker-Lehrgang: den Schatz unter unseren Füßen heben

Martina Gahleitner, 29.06.2022 04:11

BEZIRK ROHRBACH/STEINBRUCH. Das Obere Mühlviertel ist um ein paar ausgebildete Bodenpraktiker reicher: Mit der feierlichen Spatenübergabe endete der Zertifikatslehrgang, mit dem sich die nunmehrigen Humusspezialisten entsprechendes Wissen für die Arbeit am eigenen Feld geholt haben.

Josef Gruber schaut auf den Boden und gibt sein Wissen gerne weiter. (Foto: privat)
  1 / 2   Josef Gruber schaut auf den Boden und gibt sein Wissen gerne weiter. (Foto: privat)

Angesichts der aktuellen Abschlussgruppe und der bisherigen Absolventen hat Kursorganisator Josef Gruber von Bio Austria ein gutes Gefühl, was den Boden im Oberen Mühlviertel angeht. „Im Verhältnis zu Gesamt-Oberösterreich haben wir gute Böden und die Leute machen sich Gedanken darüber – etwa welche Pflanzen sie künftig verwenden, zur richtigen Düngerausbringung oder dem fraglichen Einsatz von Glyphosat“, sagt der Bodenpraktiker aus Steinbruch. Viele Bauersleute wirtschaften schonend, aber „man sieht natürlich auch andere Seiten“, will er nichts beschönigen. Die Bodenerosion etwa ist ein Thema und bei jedem Kurs wird auch intensiv über Bodendruck und Bodenverdichtung diskutiert.

Der Zertifikatslehrgang Bodenpraktiker für Acker ist jedenfalls ein Weg, um den Boden ins Bewusstsein zu rücken. „Die Teilnehmenden sollen sich etwas für den eigenen Hof und die alltägliche Arbeit mitnehmen.“ Damit meint der Kursleiter nicht nur den Einböck-Spaten, den jeder Absolvent in die Hand gedrückt bekommt und der für Josef Gruber „das wertvollste Gerät für jeden Ackerbauern ist: Mit der Spatenprobe bekommt man wertvolle Erkenntnisse vom Boden.“ Vor allem geht es um neue Erkenntnisse, die von den Referenten vermittelt werden; aber auch um den Austausch und das Netzwerken untereinander. Der Bodenkoffer, der Werkzeuge zur Bodenbeurteilung enthält, wurde ihnen ebenfalls vorgestellt.

Zutaten für bodenschonendes Arbeiten

Christoph Sachsenhofer, einer der Absolventen, resümiert: „Beim Lehrgang bekommt man die Zutaten für die Bodenbearbeitung – das Rezept stellt man sich selber zusammen.“ Ihm hat der Kurs Mut gegeben, neue Kulturen zu probieren und boden- und klimaschonend zu wirtschaften. Der Niederwaldkirchner kann den Lehrgang nur jedem weiterempfehlen: „Egal ob bio oder konventionell, denn der Boden als Organismus ist als Ausgangsbasis für alle Bauern und Bäuerinnen gleich.“

Einblick in Kompostanlage

Zum Abschluss gewannen die Teilnehmenden aus den Bezirken Rohrbach, Urfahr-Umgebung und Grieskirchen noch Einblick in die Kompostanlage Hofer in Neundling, wo aus Bioabfällen, die in neun Gemeinden gesammelt werden, wertvolle Qualitätserde entsteht.

Die nächsten Zertifikatslehrgänge Bodenpraktiker für Acker sowie für Grünland starten im Jänner 2023. Mehr Informationen und Anmeldung: josef.gruber@bio-austria.at. Wenn genug Teilnehmende aus dem Oberen Mühlviertel zusammenkommen, wird der Kurs auch hier stattfinden.


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