Wie Speckpulver aus St. Veit die heimischen Supermärkte erobert
ST. VEIT. Dass Österreichs „Bio-Produkt des Jahres 2022“ komplett auf einem kleinen Bauernhof in St. Veit hergestellt wird, wissen auch nur die wenigsten. „Bio Speckup“ nennt sich die Kreation von Robert Weißengruber, die großen Anklang findet.
Eigentlich war alles reiner Zufall, erinnert sich Robert Weißengruber: „Es war vor rund zwei Jahren, als uns in unserem Kühlschrank Speck hart geworden ist. Meine Frau Elisabeth wollte Spaghetti Carbonara kochen und da hab ich den Speck kurzerhand genommen und ihn in die Sauce gerieben. Und dann hat es uns so gut geschmeckt, dass ich die Idee weiterverfolgt habe.“
Rinderspeck pur
Weißengruber recherchierte, ob es denn irgendwo schon ein Speckpulver am Markt gäbe, wurde aber nirgends fündig. Und so wurde nach viel Tüftelei im Vorjahr „Bio Speckup“ aus der Taufe gehoben, ein Pulver aus purem Rinderspeck.
„Das einzige, was in der Dose drin ist, ist der getrocknete Speck, natürlich mit den Surgewürzen von Bergkräuter. Das Fleisch dafür liefert mir Sonnberg Biofleisch aus Unterweißenbach, das ich dann selber am Hof einsure und mittels unserer eigens gebauten Trocknungsanlage trocknen lasse, mahle und dann in die Dosen abfülle.“
Durch die Decke
Die Bewährungsprobe, dass Bio Speckup eine ganz ausgezeichnete Idee war, kam schließlich auf der Wieselburger Messe. Dort kürte es die Jury zum Produkt des Jahres 2022 in der Kategorie Bio Austria“. „Und seither geht's ab“, schmunzelt Weißengruber, der neben seinem Vollzeit-Beruf als Busfahrer und seiner kleinen Bio-Ochsenmast nun auch noch auf allen größeren und kleineren Lebensmittel-Fachmessen sein Bio Speckup präsentiert. Dort hat man schnell entdeckt, dass die eigentlich recht simple Idee großes Potenzial hat: Ob als Geschmacksträger in Salaten, als kalorienarmes Topping auf dem Butterbrot, würziger Pep in Nudelgerichten oder einfach als Gewürz für Saucen oder andere Gerichte – Bio Speckup ist vielseitig einsetzbar.
Auch für die zunehmenden Gruppe an Konsumenten, die ihren Fleischkonsum reduzieren möchte, ohne auf den guten Geschmack zu verzichten, eignet sich das geschmacksintensive Pulver bestens.
Große Ziele
In der Region ist das Produkt schon seit ein paar Monaten in einigen Märkten zu haben (näheres zu den Verkaufsstellen auf www.speckup.at). Größer ausgerollt wird Speckup dann ab Ende des Jahres in den großen Ketten von Rewe und Spar.
Dann wird das Produkt flächendeckend in ganz Österreich zu haben sein. Nächstes Jahr visiert man einen europaweiten Vertrieb an.
Arbeit am Hof geht nicht aus
Dass es sich dann nicht mehr ganz ausgehen wird, solche Mengen in St. Veit zu produzieren, ist auch klar. „Sonnberg Biofleisch wird dann die Produktion für uns übernehmen und wir werden hier zu Hause an 'Forschung und Entwicklung' arbeiten. Es wird aber auch limitierte Varianten, zum Beispiel mit anderen Fleischarten, geben, die wir dann hier in St. Veit produzieren können“, so Robert Weißengruber.
Und dann hat er auch wieder mehr Zeit, sich seiner großen Leidenschaft, den Bioochsen, zu widmen. Die Mast hat er vor neun Jahren von seinem Vater übernommen. Rund 30 Ochsen betreut er auf seinem Biohof, wo es das küchenfertig abgepackte Fleisch auch zu kaufen gibt. Mehr Infos dazu gibt es auf der Website www.bioochsenfleisch.com
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