Innovationen made im Mühlviertel: Global Hydro verbessert Turbinentypen nachhaltig
NIEDERRANNA. Wasserkraft zählt global zu den wesentlichen Säulen der nachhaltigen Energiegewinnung. Dank intensiver Forschung gelingt es bei Global Hydro, die Jahrhunderte alte Technologie laufend zu optimieren. Beim Weltmarktführer in der Kleinwasserkrafttechnologie arbeitet ein Experten-Team an der sukzessiven Verbesserung der drei weltweit eingesetzten Turbinen-Typen Francis, Pelton und Kaplan.
Das bei Global Hydro im Vorjahr implementierte Hydro Lab bietet den Experten ideale Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung. „Das interdisziplinäre Team arbeitet eng zusammen mit den Fachabteilungen für Mechanik, Elektrotechnik und Software-Entwicklung“, erklärt Thomas Eder, Leiter der Produktentwicklung bei Global Hydro.
Das Aufgabengebiet ist vielfältig: das Hydro-Lab-Expertenteam beschäftigt sich intensiv mit innovativen Entwicklungen im Bereich der Materialprüfung oder der Messtechnik. Anstrengungen, die sich für Global Hydro schon kurzfristig rechnen können. So bietet etwa die neu entwickelte EVO-Line bei allen eingesetzten Turbinen-Typen signifikante Vorteile. „Die modifizierten Turbinen erbringen sowohl bei niedrigem als auch bei hohem Wasserpegel optimale Leistung. Angesichts der Klima-Entwicklung ein für die Kraftwerksbetreiber enorm wichtiger Punkt“, weiß Turbinenexperte Christian Witti.
So mussten bislang zwei unterschiedliche Turbinen in Kraftwerksanlagen eingebaut werden, um bei jeden Wasserstand die entsprechende Leistung zu erbringen. Witti: „Jetzt schaffen wir dies mit einer Turbine, das spart unseren Kunden natürlich hohe Investitionskosten und erhöht die Rentabilität der Anlagen.“ Der modifizierte Turbinen-Typus kann auch bei bereits bestehenden Anlagen problemlos eingebaut werden.
Kooperation mit Uni München
Großes Potential sehen die Verantwortlichen bei Global Hydro auch in einem Kooperationsprojekt mit der Technischen Universität München. Die bayerische Hochschule entwickelte ein neuartiges Schachtkraftwerk, dessen Infrastruktur zur Gänze unter Wasser liegt. Die Experten von Global Hydro haben dafür den idealen Turbinen-Typ entwickelt. „Diese neuartige Anlage eignet sich perfekt für bestehende Wehranlagen oder für Bewässerungskanäle mit niedriger Fallhöhe, wie sie etwa in Asien häufig anzutreffen sind“, erklärt Witti. Bis zu drei Megawatt Strom können mit derartigen Anlagen gewonnen werden, ein erstes Pilotprojekt wird 2024 in Kirgisien in Betrieb genommen.
Global Hydro erwirtschaftet im vergangenen Geschäftsjahr mit rund 210 Mitarbeiter*innen einen Umsatz von rund 57 Millionen Euro.
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