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ULRICHSBERG/GRAZ. Die Nahwärme Ulrichsberg wurde im Rahmen der Europäischen Biomassekonferenz in Graz für seinen effizienten Betrieb ausgezeichnet. Obmann Josef Natschläger nahm die Auszeichnung am 19. Jänner von Bundesministerin Leonore Gewessler entgegen.

 (Foto: Österreichischer Biomasseverband)
photo_library (Foto: Österreichischer Biomasseverband)

Das Heizwerk Ulrichsberg besteht seit 20021 und wurde in den letzten Jahren stetig erweitert und modernisiert. Durch die Integration einer Rauchgaskondensation können bis zu 20 Prozent Brennstoff eingespart werden. Der Einsatz eines großen Pufferspeichers ermöglicht die Spitzenlastabdeckung gänzlich ohne fossile Energieträger. Für den effizienten Betrieb hat Bundesministerin Leonore Gewessler die Nahwärme Ulrichsberg in Graz ausgezeichnet. Aus jedem Bundesland wurde ein Heizwerk prämiert.

„Wir haben das Rauchgas vorher mit 150 Grad beim Kamin hinausgeblasen, jetzt hat es nur mehr 50 Grad. Diese Wärme wird wieder genutzt“, erklärt Josef Natschläger, Obmann und Geschäftsführer der Nahwärme-Genossenschaft Ulrichsberg. 34 Waldbesitzer gehören der Genossenschaft an.

Netz wird erweitert

Im Herbst 2021 sind die Modernisierungen und die Netzerweiterung in Betrieb gegangen. „Wir haben hier fast eine Million Euro investiert“, sagt Natschläger. Die Nahwärme Ulrichsberg entwickelt sich dynamisch: Begonnen hat sie mit der Versorgung des Altenheims im Jahr 2001. Heute werden rund 140 Gebäude in Ulrichsberg mit Nahwärme versorgt, dazu gehören unter anderem öffentliche Gebäude, die Schule, Gasthäuser und der Spar-Markt. Das Netz hat derzeit eine Trassenlänge von 7,5 Kilometern.

Das Netz wird laufend erweitert, heuer werden circa zehn Gebäude dazukommen. Wer Nahwärme bekommen will, kann sein Interesse bei der Genossenschaft kundtun. Je näher jemand am Leitungsnetz wohnt, desto einfacher lässt sich der Anschluss umsetzen

Energie aus dem Wald

Das Heizwerk wird mit Hackschnitzel betrieben. „Wir sitzen mitten im Böhmerwald. Wir sind von der Energie umgeben und die wächst nach. In Ulrichsberg gibt es noch ein Drei- bis Vierfaches der Kapazität, die wir jetzt für das Heizwerk brauchen“, sagt Natschläger. Die Nahwärme Ulrichsberg ersetzt derzeit mehr als 1 Million Liter Heizöl pro Jahr. Während die Strom- und Gaspreise im vergangenen Jahr explodiert sind, hat die Nahwärme Ulrichsberg ihre Preise um nur 15 Prozent erhöht.

Biomassekonferenz

Im Rahmen der 7. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz CEBC2023 am 19. Jänner in Graz zeichnete Klimaschutzministerin Leonore Gewessler neun österreichische Biomasse-Heizwerke und Nahwärmeprojekte aus. Die Vorzeigeprojekte erfüllen die höchsten technischen sowie wirtschaftlichen Effizienzkriterien und wurden für die Nutzung erneuerbarer Energieträger, schlüssige Gesamtkonzepte sowie das besondere Engagement der Anlagenbetreiber prämiert.

Nachhaltige Energie

„Um möglichst rasch aus fossilen Energien aussteigen zu können, müssen wir erneuerbare Energieträger effizient nutzen. Die ausgezeichneten Projekte der Biomassekonferenz zeigen, wie Biomasse-Heizwerke und Nahwärmeprojekte erfolgreich betrieben werden können. Sie tragen maßgeblich zu einer klimaschonenden und nachhaltigen Energieversorgung bei und erhöhen die regionale Wertschöpfung“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

„Biomasse hat sich mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent zum mittlerweile wichtigsten erneuerbaren Energieträger in Österreich entwickelt. Mehr als 40 Prozent der Raumwärme für Haushalte werden aus Biomasse erzeugt. Biomasse ist und bleibt damit ein Erfolgsrezept für eine unabhängige und sichere Versorgung der Bevölkerung mit Heizenergie“, ergänzt Christian Ramerstorfer von klimaaktiv QM Heizwerke.

2.500 Biomasse-Heizwerke

Aktuell sind in Österreich rund 2.500 Biomasse-Heizwerke in Betrieb. Sie liefern pro Jahr mehr als 10 Milliarden Kilowattstunden Wärme. Damit können hochgerechnet über 130.000 Kunden mit Nahwärme versorgt werden. Die Verteilung der Wärme erfolgt über Nahwärmenetze. Damit benötigt nicht jeder angeschlossene Verbraucher einen eigenen Heizkessel.

Zum Erhalt der Versorgungssicherheit mit Heizenergie trägt das Managementsystem klimaaktiv QM Heizwerke bei. Das österreichweite Programm zur Steigerung der technischen Qualität und Effizienz für Biomasse-Heizwerke und Nahwärmenetze wurde in Zusammenarbeit mit der internationalen Arbeitsgemeinschaft QM Holzheizwerke entwickelt. Die Teilnahme an dem Programm ist im Rahmen der Umweltförderung für alle Anlagen in Österreich verpflichtend. Diese Anlagen erreichen eine installierte gesamte thermische Nennleistung von 400 kW und verfügen über eine Netzlänge von etwa 1000 Trassenmeter.


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