Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Nicht nur Landwirt, sondern auch Energiewirt

Petra Hanner, 16.08.2023 11:00

HELFENBERG. Pioniergeist ist es, der Günter Pötscher immer wieder antreibt, Neues zu probieren und über die Grenzen des Üblichen hinaus zu denken. In Sachen Energie hat der Helfenberger Landwirt vom Edtoplerhof nun einen großen Schritt gemacht.

Günter Pötscher ist dank der großen PV-Anlage samt Speicher auf seinem Hof fast energieautark. (Foto: Fellhofer)

Vorauszudenken wird am Edtoplerhof schon immer gelebt: Schließlich gehörte man zu den ersten Biobauern in der Umgebung. Später machte Günter Pötscher seinen Hof zum Bio-Heumilch-Betrieb und nun möchte der rührige Landwirt den nächsten Schritt wagen, den hin zum Energiewirt. „Wir hatten schon länger eine Photovoltaik-Anlage und schafften es so, etwa 20 Prozent unseres Strombedarfs aus eigener Kraft zu decken“, erzählt Pötscher. Die Erweiterung der Anlage auf 40 kWp, kombiniert mit einem großen Speicher aus österreichischer Herstellung, macht den Betrieb so gut wie autark. 80 Prozent des Energiebedarfs schafft man so im Jahresschnitt.

Heutrocknung neu gedacht

Gerade als Heumilch-Bauer kann er die selbst erzeugte Energie optimal nutzen, erklärt der Landwirt: „Die Heubelüftungsanlage, die es uns erlaubt, Gras auch mit einer höheren Restfeuchte einzulagern, braucht natürlich viel Energie. Das war auch immer ein Kritikpunkt an uns Heumilchbauern. Mit der neuen Anlage und dem Speicher funktioniert das perfekt. Wir produzieren Strom am Dach und verbrauchen ihn im Optimalfall ein Stockwerk darunter in der Heubelüftung. Ist Energie-Überschuss vorhanden, wird dieser gespeichert. Die ,Batteriebefindet sich unmittelbar neben der Heutrocknung, was die Leitungswege kurz hält. Ein großer Vorteil des Akkus ist seine Leistungsstärke. Er ist schwarzstart- und inselfähig und kann eigentlich alle Motoren betreiben, die bei uns am Hof zum Einsatz kommen.“

Warten auf Wasserstoff

Nun könnte der Bauer tatsächlich mit seinem Werk zufrieden sein – ist er auch, aber mit dem Vordenken hört Pötscher deshalb trotzdem nicht auf: „Die Firma, die den Speicher gebaut hat, bietet auch leistungsfähige Stromspeicher auf Wasserstoffbasis an. Das wäre für uns zur Abdeckung der Wintermonate natürlich optimal.“ Seine persönliche Energie fließt auch noch in ein Stromprojekt der anderen Art: Mit seinen Mitstreitern von der IG Landschaftsschutz setzt er sich dafür ein, dass die geplante Hochspannungsleitung zwischen Bad Leonfelden und Rohrbach als Erdkabel ausgeführt wird. „Standortschonend“ heißt eben nicht nur auf seinem Hof die Devise...


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden