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Mühlviertler unterstützen Protest gegen ein Atommüll-Endlager in Tschechien

Martina Gahleitner, 22.07.2024 12:34

MÜHLVIERTEL/TSCHECHIEN. In Pacejov/Manovice in Tschechien, keine 70 Kilometer von der oberösterreichischen Grenze entfernt, könnte ein Atommüll-Endlager entstehen. Bei einem Protestmarsch am Samstag taten auch Mühlviertler ihren Unmut kund.

Österreichische AKW-Gegner protestieren in Tschechien. (Foto: atomstopp_atomkraftfrei leben)
Österreichische AKW-Gegner protestieren in Tschechien. (Foto: atomstopp_atomkraftfrei leben)

„Das Thema Endlager für den hochradioaktiven Atommüll ist in Tschechien so brisant wie schon lange nicht – auch angesichts der gewaltigen Neubaupläne von Atomkraftwerken in Tschechien“, sagt Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp. Die Proteste wachsen, „niemand will den Dreck, der mehrere hunderttausend Jahre gefährlich strahlt“.

„Gibt kein sicheres Endlager“

In Pacejov/Manovice soll in einem Tiefen-Endlager der Müll aufwändig vergraben werden. Dagegen protestierten am Samstag 200 Menschen aus den betroffenen Gemeinden rund um den Standort, unterstützt von 20 Atomstromgegnern des oberösterreichischen Vereines atomstopp_atomkraftfrei leben!

Stoiber betonte bei der Schluss-Kundgebung, dass es niemals ein sicheres Endlager geben könne, „ist doch die gesamte Menschheitsgeschichte wesentlich kürzer als die Zeiträume, für die geplant werden müsste“. Er nannte das aktuelle Beispiel Asse, wo vor etwa 50 Jahren Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Material versenkt wurden. „In den vergangenen Wochen wurde bekannt, dass der Müll geborgen werden muss. Es dringt Wasser ein und droht den Grundwasserstrom weiträumig radioaktiv zu verseuchen.“

Der seit mehr als zwei Jahrzehnten führend gegen ein Atommüll-Endlager tätige ehemalige Bürgermeister von Manovice, Miroslav Panuška, bedankte sich für die Unterstützung aus dem benachbarten Ausland. Er betonte, dass der Kampf mit mehr Kraft weitergeführt werden müsse. „Mehrmals wurde uns versprochen, dass es in Manovice kein Endlager geben werde, weil der Widerstand zu groß sei. Trotzdem sind wir heute einer von vier Standorten für ein Endlager.“


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