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Busse statt Mühlkreisbahn sind für die Region keine Option

Martina Gahleitner, 15.05.2025 07:19

BEZIRK ROHRBACH/URFAHR-UMGEBUNG. Die ÖBB stellen die Mühlkreisbahn infrage und wollen prüfen, ob statt der Schiene auch Busverbindungen denkbar wären. Für die ARGE Pro Mühlkreisbahn keine Option: „Wir halten an unseren Zielen und Plänen fest“, betont Sprecher Bgm. Klaus Falkinger.

Wieder einmal wird über die Zukunft der Mühlkreisbahn diskutiert. (Foto: Weihbold)
Wieder einmal wird über die Zukunft der Mühlkreisbahn diskutiert. (Foto: Weihbold)

Jene Regionalbahnen, die in den vergangenen Jahren trotz der allgemein gestiegenen Nachfrage von Fahrgästen „besonders wenig frequentiert wurden und damit überproportional kostenintensiv sind“, sollen einer Prüfung unterzogen werden, heißt in einer Pressemitteilung der ÖBB. Das betrifft auch die Mühlkreisbahn – „denkbar ist hier eine Umstellung auf attraktive Busverbindungen mit gleichwertigem Taktangebot.“ Konkret soll es um den Streckenabschnitt ab Rottenegg bis Aigen-Schlägl gehen.

„Das geht überhaupt nicht“, macht Klaus Falkinger deutlich. „Wir wissen, dass wir viel investieren müssen, um Takt und Geschwindigkeit zu erhöhen. Aber langfristig ist das der richtige Zugang“, ist der ARGE-Sprecher überzeugt und kündigt gleich Widerstand an. „Wir halten an unseren Plänen fest, wer auch immer Betreiber der Mühlkreisbahn ist. Mit der geplanten Stadtbahn bis zum Hauptbahnhof ist der wichtigste Meilenstein bereits gesetzt“, ergänzt Falkinger, der eine ganze Region hinter sich weiß. Erst im Herbst bekräftigten alle 17 Gemeinden entlang der Bahnstrecke, dass sie gemeinsam ihre Regionalbahn zukunftsfit machen wollen (hier geht“s zum Bericht: https://www.tips.at/nachrichten/rohrbach/wirtschaft-politik/662201-was-eine-region-fuer-ihre-bahn-tun-kann-arge-pro-muehlkreisbahn-will-bald-ergebnisse-sehen)

Verkehrspolitisch verantwortungslos

Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner kritisiert den angekündigten Kahlschlag bei Regionalbahnen ebenfalls scharf: „Wir akzeptieren keinen Rückbau unserer Infrastruktur. Wer meint, Oberösterreich aufs Abstellgleis schieben zu können, der wird mit massivem Gegenwind rechnen müssen.“ Vor allem für die Mühlkreisbahn wären die Auswirkungen dramatisch: Sie ist untrennbar mit dem Zukunftsprojekt der Regionalstadtbahn (RSB) verbunden. „Wer an der Mühlkreisbahn spart, sägt direkt an einem der wichtigsten Mobilitätsprojekte Oberösterreichs. Das ist nicht nur fahrlässig – das ist standortpolitisch kurzsichtig und verkehrspolitisch verantwortungslos.“ Steinkellner weist auch auf das aktuelle Regierungsprogramm hin, in dem die Attraktivierung des Regionalbahnennetzes klar verankert ist.

Die Grünen sehen den Prüfauftrag als „gefährliche Drohung für die Regionalbahnen“. Klubobmann Severin Mayr zeigt sich alarmiert: „Wer heute ernsthaft daran denkt, Bahnverbindungen im ländlichen Raum durch Busse zu ersetzen, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Die Schiene ist das Rückgrat unserer Regionen. Hier zu kürzen heißt: sparen am völlig falschen Fleck.“


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