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Umfahrung Peilstein ist knapp fünf Jahre nach dem Spatenstich nun fertig

Petra Hanner, 13.06.2025 08:26

PEILSTEIN. Das größte Infrastrukturprojekt der letzten Jahre in der Region wurde gestern, am 12. Juni, fertiggestellt: die Umfahrung Peilstein. Im Juli wird sie nach einer Netto-Bauzeit von rund 15 Monaten endgültig für den Verkehr freigegeben.

Umfahrung Peilstein (Foto: Land OÖ/Mike Wolf)
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Der Spatenstich für die Umfahrung Peilstein erfolgte am 11. November 2020. Sie wurde in zwei Bauabschnitten gefertigt und sorgt nicht nur für eine spürbare Entlastung des Ortskerns, sondern setzt auch Maßstäbe in puncto ökologischer Planung und Umsetzung.

Da das Projekt teilweise im Europaschutzgebiet „Böhmerwald und Mühltäler“ sowie im Hochwasserabflussbereich der Kleinen Mühl umgesetzt wurde, mussten zwei Gerinne verlegt oder gequert werden. Auch der besondere Artenschutz nach EU-Recht stellte hohe Anforderungen. „Daher erfolgte die Planung in enger Abstimmung mit Behörden und Grundeigentümern. Um den hohen ökologischen Standards gerecht zu werden, kam erstmals das Ausgleichsflächenmodell der OÖ Ausgleichsmaßnahmenverordnung zum Einsatz. Damit konnten die erforderlichen Kompensations- und Ersatzflächen nachvollziehbar und transparent ermittelt werden“, informiert Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner. Die Baukosten für den Bauabschnitt 2, der seit April 2024 errichtet wurde und nun fertig ist, belaufen sich auf rund 8 Millionen Euro.

Ökologische Ausgleichsmaßnahmen schon vor Baubeginn

Bereits 2020 starteten die sogenannten „CEF-Maßnahmen“ (continuous ecological functionality). Drei neue Amphibienlaichgewässer wurden von der Straßenmeisterei Ulrichsberg gemeinsam mit der Brückenmeisterei Nord angelegt, um bereits vor dem eigentlichen Baustart die ökologische Funktionsfähigkeit für Amphibienarten zu gewährleisten. Dabei wurden die Amphibien durch Fachleute geborgen und in die neuen Gewässer umgesiedelt.

Insgesamt sind für das Projekt 72 naturschutzrechtliche und 100 wasserrechtliche Auflagen einzuhalten. Diese betreffen unter anderem die sorgfältige Bauabwicklung, Maßnahmen zum Artenschutz sowie die dauerhafte Sicherung der ökologischen Ausgleichsflächen.

Gelungene Symbiose

Landesrat Günther Steinkellner: „Die Umfahrung Peilstein ist ein Musterbeispiel dafür, wie wir Verkehrssicherheit, Umweltschutz und Lebensqualität miteinander in Einklang bringen. Wir haben hier nicht nur eine wichtige Verkehrsanbindung geschaffen, sondern gleichzeitig auch die ökologischen Anforderungen in einer sensiblen Naturlandschaft vorbildlich berücksichtigt. Dieses Projekt ist ein Gewinn für die Menschen, die Natur und die wirtschaftliche Entwicklung der Region.“

Peilsteins Bürgermeister Felix Grubich zeigt sich begeistert von der raschen Umsetzung des Projektes: „Mit der Zusammenführung der bereits bestehenden Abschnitte kann eine nachhaltige Verkehrsberuhigung im Ortskern Peilsteins erwartet werden, da besonders der Schwerverkehr und der Verkehr in den harten Wintermonaten immer wieder ihre Spuren in Peilstein hinterlassen haben. Mein Dank gilt meinen Vorgängern, die dieses Projekt nie aus den Augen verloren haben und natürlich dem Land OÖ, dass dieses Projekt auch umgesetzt werden konnte!“

Zahlen und Fakten zur Umfahrung Peilstein:
Die Bauzeit betrug rund 15 Monate einschließlich der Restarbeiten.
Im Zuge des Projekts wurden 3.370 Rüttelstopfsäulen mit einer Gesamtlänge von 16.780 Metern zur Bodenverbesserung hergestellt.
Außerdem kamen 22.500 Kubikmeter Dammschüttung und rund 8.800 Quadratmeter Asphalteinbau mit einem Gewicht von etwa 4.850 Tonnen zum Einsatz.
Im Brückenbau wurden 43 Tonnen Bewehrung und 625 Kubikmeter Beton verbaut.
Zusätzlich wurden 2.200 Meter Rohr- und Kabelleitungen verlegt.

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