Betriebsseelsorge Oberes Mühlviertel feiert 50 Jahre
HASLACH. Das Obere Mühlviertel mit seinen großen Nähereien war vor 50 Jahren Zielgebiet der Betriebsseelsorge, die Verbesserungen in der Arbeitswelt erreichen, Bildung vorantreiben und zugleich Glauben und Leben verbinden wollte. Pfarrer Dominik Höglinger legte 1975 den Grundstein für den heutigen Treffpunkt mensch&arbeit. Gemeinsam mit dem Verein Alom, der zehn Jahre später entstand, wird am 8. November das Jubiläum gefeiert.
„Die Betriebsseelsorge ist ein Zweig der Kirche, der sich mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzt“, beschreibt Robert Bräuer, langjähriger Leiter des Treffpunktes mensch&arbeit. Vor 50 Jahren war er als Aktivist der KAJ (Katholische Arbeiterjugend) bereits Teil der Basis der neu gegründeten Betriebsseelsorge. Zielgruppe waren von Anfang die arbeitenden Menschen mit niedrigem Einkommen. „Wichtiges Ziel war es, Gruppen und Gemeinschaften zum Austausch zu bilden. Damals sind viele Betriebsrunden für Frauen entstanden“, erinnert sich der Haslacher.
Um das Jahr 1980 beschäftigte man sich vermehrt mit arbeitslosen Menschen. Es entstanden Arbeitslosenrunden, Bildungswochen für arbeitslose Bauarbeiter am Hochficht oder der Treffpunkt für arbeitslose Jugendliche. Ideen für den Aufbau eigener Einrichtungen holte man sich in Deutschland und Holland. So entstand 1985 der Verein Alom, gegründet von Betriebsseelsorgerin Anna Wall-Strasser und KAJ-Aktivistin Hermine Bräuer. Alom (Verein für Lernen und Arbeiten Oberes Mühlviertel) unterstützt seither Menschen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt, beim Arbeitsplatzwechsel oder bei der beruflichen Neuorientierung. Bräuer fasst zusammen: „Hier arbeitet ein Mensch: Diese Sichtweise verbindet die beiden Jubilare. In deren Fokus steht der einzelne Mensch und seine Arbeit, in der er Erfüllung finden soll.“
Aktuelle Ziele
Der Treffpunkt mensch&arbeit bietet heute Angebote zum Austausch, zur Stärkung und Ermutigung und zur sozialen und politischen Auseinandersetzung. „Manchmal braucht man jemanden, der zuhören kann. Ein anderes Mal benötigt man Hilfe und Unterstützung. Oft möchte man einfach nur unter Menschen sein. Und hin und wieder braucht man einen Segen“, sagt Robert Bräuer. In diesem Sinn organisiert die Betriebsseelsorge auch Betriebsgottesdienste oder jedes Jahr den Tag der Guten Arbeit.
Gemeinsame Jubiläumsfeier
Am 8. November werden im TUK Haslach gemeinsam 50 Jahre Betriebsseelsorge und 40 Jahre Alom gefeiert. Neben Blitzlichtern der Geschichte und aktuellen Angeboten dürfen sich die Gäste auf Auftritte der Chor-i-feen, der Theatergruppen Weltweiber und Courage und auf ein Buffet des Jugendgästehauses freuen. Allesamt Angebote, die aus der Betriebsseelsorge heraus entstanden sind.
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