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Als Kräuterbauer kann man auch als Kleinbetrieb überleben

Martina Gahleitner, 10.05.2016 06:30

SARLEINSBACH. Auch wenn sich rund um den Bauernhof der Familie Lang in Meisingerödt Pferde, Schweine, Kühe, Schafe, Fische, Bienen und Hündin Emba tummeln, lebt man hier doch von einem anderen Wirtschaftszweig: dem Kräuteranbau. Pfefferminze, Estragon und anderes Grün sind gerade für Kleinbetriebe eine interessante Alternative.  

  1 / 3   Bauernhof-Idylle hoch über Sarleinsbach: Christiane und Markus Lang und der dreijährige Paul bauen auf knapp 2 Hektar hauptsächlich Pfefferminze und Estragon an. Foto: Gahleitner

„Wir haben eine Möglichkeit gesucht, als Kleinbetrieb im Vollerwerb überleben zu können - da waren Kräuter eigentlich die einzige Möglichkeit“, erinnern sich Christiane und Markus Lang. Vor acht Jahren haben sie mit dem Kräuteranbau auf 0,3 Hektar begonnen. Seither ist die Anbaufläche rund um den hoch über Sarleinsbach gelegenen Hof ständig gewachsen. Heuer werden auf 1,8 Hektar hauptsächlich Pfefferminze und Estragon, aber auch Echinacea, Frauenmantel und Hanf angebaut. „Als Kräuterbauer könnten wir viel mehr Fläche machen, der Bedarf ist sehr groß“, verraten die Bio-Landwirte, die den Großteil an die Bergkräuter-Genossenschaft liefern.

Viel Handarbeit

Beschränkt wird das Ganze aber durch den Arbeitsaufwand: Denn Kräuter bedeuten viel Handarbeit. Allein das Pflanzerl machen sei eine irrsinnige Arbeit - für einen halben Hektar Acker braucht es rund 55.000 Setzlinge. Dann geht es regelmäßig ans Unkraut jäten, für das Helfer aus der Familie und dem Bekanntenkreis eingespannt werden. „Da stehen wir zu fünft oder sechst am Acker und es ist eigentlich immer eine Gaudi“, erzählen die beiden.  Nur die Ernte selbst erfolgt maschinell. Nach 24 Stunden in der Trocknungs-Anlage wird die Ernte an die Bergkräuter-Genossenschaft geliefert. Ebenso wie Birkenblätter und Hollerblüten, die in den umliegenden Wäldern der Familie Lang gepflückt werden.

Die Tiere auf dem Hof erfüllen ebenfalls ihren Zweck: Die Schafe sind als Landschaftspfleger auf den steilen Hängen aktiv; die Freilandschweine befreien die Ackerflächen von Drahtwürmern und Engerlingen und sind ebenso wie die Rinder Fleisch- und Specklieferant, was direkt vermarktet wird. Und Border Collie-Hündin Emba sorgt dafür, dass kein Hofbewohner auf Abwege gerät.


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