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Schütz Art Museum in Engelhartszell eröffnet

Omer Tarabic, 14.11.2021 16:57

ENGELHARTSZELL. Mit der Eröffnung des Schütz Art Museums in Engelhartszell, dem ersten Nullenergie Museum der Welt, erhält Oberösterreich und das Innviertel einen „Hafen“ für Kunstwerke der klassischen Moderne bis zur internationalen Gegenwartskunst.

  1 / 2   V. l: Bundesrätin Barbara Tausch, Nationalrat und ÖVP-Bezirksparteiobmann August Wöginger, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Irene und Josef Schütz (Museumsgründer), Li Xiaosi (Chinesischer Botschafter in Österreich ) und Friedrich Bernhofer (Obmann Verein Kultur & Kunst an der Donau) Foto: Klicksgefühl Fotografie

„Ein Raum für Menschen und nicht ein Aufbewahrungsort für Kunstwerke muss es werden!“ - so lautet der Leitgedanke von Irene und Josef Schütz, der sich wie ein roter Faden durch das gesamte Museumsprojekt zieht. Dem Museumsgründer Josef Schütz wurde die Liebe zur Kunst in die Wiege gelegt, gepaart mit einem ausgeprägten Unternehmergen wurde aus dem jungen Sammler schon im Alter von zwölf Jahren ein „Kunsthändler“. Über den Umweg der Gründung eines eigenen erfolgreichen Bauunternehmens im Jahr 1977, das er Ende der neunziger Jahre seinem Bruder übergeben hat, widmet er sich fortan, gemeinsam mit seiner Gattin Irene, nur noch seiner großen Leidenschaft des Kunstsammelns und Kunstvermittelns. Sie bauten in Wien eine renommierte Galerie auf. Ihre Expertise für die Kunst der klassischen Moderne ist weit über die Landesgrenzen hinaus anerkannt und geschätzt. Mehr als sechshundert Gemälde und mehr als dreißig Skulpturen umfasst die Sammlung Schütz heute. Nun wird sie einer breiten Öffentlichkeit in einem ganz besonderen Ambiente zugänglich gemacht.

Das Schütz Art Museum ein Kontrapunkt zur internationalen Kunstszene

Bereits mit der Standortwahl setzt die Familie einen bewussten Akzent. Weg vom Großstadtgetriebe hin zur Ruhe und Kontemplation. Bewusst entschied man sich für Engelhartszell, das seit dem 13. Jahrhundert Sitz des Trappistenklosters Engelszell ist, ein spirituelles Zentrum, ein idealer Ort, um sich auch mit Kunst auseinanderzusetzen. Soliegt das Museum an der Donau, einem Leuchtturm gleich, umrahmt von Natur zwischen der Bischofsstadt Passau und der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz.

Einzigartige Architektur

Das erste Nullenergie Museum der Welt wurde vom Linzer Architekten Thomas Blazek, der den Architekturwettbewerb mit seinem Büro für sich entscheiden konnte, nach Feng Shui Grundsätzen entwickelt und traf damit genau den Nerv der Familie Schütz, die in Engelhartszell einen kulturellen Bogen weit über die europäischen Grenzen hinaus aufspannen will. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit China und seinen Kunstschaffenden. Die Beachtung der Feng Shui Grundsätze ermöglichte dem Architektenteam die Entwicklung eines offenen, lichtdurchflutenden Objektes. Alles geht von einem Zentrum aus, dem Tai Ji, dem großzügig angelegten Stiegenhaus, das die Verbindung zwischen Erde und Himmel bildet. Mit diesem Konzept verfügen selbst die Ausstellungsräume über Tageslicht. Für ein Museum ungewöhnlich, für das Auge des Kunstliebhabers eine wahre Freude.

Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert

Kunst betrachten, in Fragen der Kunst kompetent beraten werden und Kunst entspannt auf sich wirken lassen, das ist die Philosophie des neuen Museums. Dabei lässt bereits die Eröffnungsausstellung mit Werken aus dem 19. und 20. Jahrhundert bis zur Gegenwartskunst die Herzen der Kunstliebhaber höher schlagen. Eine Dauerausstellung, bei der Werke der Künstler und Künstlerinnen wie Klimt, Schiele, Kokoschka, Waldmüller, Schindler, Wisinger-Florian, Moll, Eisenschitz, Moser, Dobrowsky, Walde, Egger-Lienz, Pauser, Kubin, Oppenheimer, Kolig, Hundertwasser, Blau, von Zülow, Boeckl, Birkle u.a. gezeigt werden. Diese Dauerausstellung wird durch jährliche Sonderausstellungen ergänzt, wobei es zur Präsentation von Bildern aus Privatbesitz kommen wird, die noch nie oder nur ganz selten in de Öffentlichkeit gezeigt wurden.

Künstler in Engelhartszell

Ein Raum von Menschen für Menschen. Diese Philosophie drückt sich nicht nur in der unvergleichlichen Architektur aus. Den Besuchern wird die Möglichkeit geboten, Kunstschaffenden aus aller Welt über die Schulter zu blicken, sich mit ihnen auszutauschen und in andere Kulturen einzutauchen. Bereits ab November werden zwei Künstler ihre Zelte für einige Monate in Engelhartszell aufschlagen. Diese sind Meng Huang aus China und Enrique Fuentes aus Mexico. 

Impuls für die gesamte Donau-Region

Mit der Eröffnung des Museums erhält die gesamte Region touristisch eine zusätzliche Attraktion mit kulturellem Tiefgang. Für Friedrich Bernhofer, Obmann des Verein Kultur & Tourismus an der Donau, ist das neue Museum ein Glückfall für die gesamte Region. „Es ist mir ein persönliches Bedürfnis, Irene und Josef Schütz dafür zu danken, dass sie als angesehene Kunstliebhaber und Galeristen ihr wohlerworbenes Geld nicht auf Schweizer Konten deponiert, sondern in ihrem Heimatland investiert haben. Das ist eine win-win-Situation für alle“, so Berndhofer.


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