Naturnahe Bestandssicherung von Bachforelle und Koppen im Tiefenbach
KOPFING. Die naturnahe Fischergruppe Kopfing hat den Tiefenbach durch Ersteigerung erhalten. Die Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, sich selbst reproduzierende, natürlich vorkommende Fischpopulationen zu erhalten, beziehungsweise zu entwickeln und zu fördern.
Beim Tiefenbach handelt es sich um einen naturbelassenen Bach, der noch keine künstliche Verbauung aufweist. Da jedoch durch die Vorpächter eine „Put and Take“-Fischerei mit zusätzlicher Fütterung erfolgte, hat das Gewässer nur eine eingeschränkte natürliche Fischpopulation entwickeln können.
Pilotprojekt
Um wieder naturnahe Fischpopulationen zu entwickeln, hat die Fischergruppe gemeinsam mit dem Revier Inn-Pram-Kösslbach unter der Leitung von Revierobmann Reinhard Mayer und dem Landesfischereiverband unter der Leitung von Klaus Berg ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, das auch von diesen Fachverbänden begleitet wird. Um den tatsächlichen Fischbestand zu ermitteln, wurde vom Revier Inn-Pram-Kösslbach und dem Landesfischereiverband eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Das ergab sehr positive Ergebnisse bei der Wasserqualität und der Nährstoffverfügbarkeit, die auf die großflächige Abwasserreinigung durch die Kanalisation zurückzuführen sind. Es sind aber auch in Sauwaldgewässern selten vorkommende Koppen und Libellenlarven zusätzlich zu kleinen Bachforellen und Bachsaiblingen durch Elektrobefischung registriert worden.
Problem Fischreiher und Fischotter
Die sehr besorgniserregende Tatsache ist, dass an vielen Stellen Losungen von Fischottern und Fischreihern gefunden worden sind. Dies könnte natürlich ein Scheitern dieses Projektes zur Folge haben. Doch die verantwortliche Fischergruppe unter Obmann Hans Maier blickt, in der Hoffnung, dass vom Land OÖ. bald eine Entnahmeverordnung für die besagten Fischfeinde erlassen wird, mit Elan für dieses Projekt in die Zukunft. Die vom Fachberater des Oö. Landesfischereiverbandes Klaus Berg und vom Revierobmann Reinhard Mayer vorgeschlagenen Besatzmaßnahmen mit Bachforellenbrütlingen wurden heuer erstmalig durchgeführt.
Die Verantwortlichen der naturnahen Fischergruppe hoffen natürlich auch auf das Verständnis der an den Tiefenbach angrenzenden Grundstücksbesitzer, dass die Abstände zur Düngung (Jaucheausbringung) so eingehalten werden, dass es zu keinem Fischsterben kommt. Auch die Lagerung von Kompost, Öl usw. direkt am Bachrand sollte unterbleiben, da bei Regen die giftigen Abwässer in den Bach gelangen könnten. Laut Oö. Landesfischereiverband wird es mehrere Jahre dauern, bis sich der Fischbestand im Tiefenbach wieder auf natürliche Weise bilden kann. Bis dahin hat sich die Fischergruppe für ein Fischverbot – außer zur Bestandsaufnahme – verpflichtet.
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