Herzschwäche – Symptome und Gefahren oft nicht bekannt
SCHÄRDING. Atemnot beim Treppensteigen, schnelle Erschöpfung bei Aktivitäten, verstärkter nächtlicher Harndrang: Eine Herzschwäche verursacht zu Beginn nur schleichende Symptome, doch über die Jahre wird der Motor des Körpers immer schwächer. Das Land OÖ und die oberösterreichischen Spitäler möchten gemeinsam dazu motivieren, Warnzeichen trotz Corona-Pandemie frühzeitig ärztlich abklären zu lassen und somit das Risiko für ernsthafte kardiologische Folgen zu verringern.
Mit dem Alter sinkt die Leistungsfähigkeit des Herzens und das Gewebe kann nicht mehr ausreichend mit Blut und somit Sauerstoff versorgt werden. Zu den Symptomen einer Herzinsuffizienz zählen Atemnot, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit. In einem fortgeschrittenen Stadium der chronisch verlaufenden Erkrankung treten zudem Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme) oder sogar im Bauch sowie nächtlicher Husten in Verbindung mit Atemnot auf. „Herzschwäche ist keineswegs eine typische Alterserscheinung. Sie tritt häufig als Folge einer anderen Erkrankung auf. Unbehandelt führt Herzschwäche zu einer reduzierten Lebenserwartung. Umso wichtiger ist es, erste Warnzeichen rasch abzuklären, um die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels möglichst lange zu erhalten“, weiß Franz Wakolbinger, Internist am Klinikum Schärding. Darüber hinaus kann Atemnot auch ein Leitsymptom für eine Lungenerkrankung oder sogar eine lebensbedrohliche Lungenembolie sein und eine adäquate Therapie erfordern.
Notfall akute Herzinsuffizienz
Bei der akuten Form der Herzinsuffizienz kommt es innerhalb weniger Minuten bis Stunden zu einer massiv eingeschränkten Herzleistung bis hin zum kardiogenen Schock. „Die Symptome einer akuten Herzinsuffizienz sind akute Luftnot, die sich im Liegen verstärkt, sowie ein erheblicher Abfall der Belastbarkeit. Weitere Begleiterscheinungen sind blasse, kalte, schweißbedeckte Haut, abfallender Blutdruck und Schwindel oder Bewusstseinstrübungen sowie Herzrasen, das häufig durch Vorhofflimmern mit raschem unregelmäßigem Puls ausgelöst wird. Treten diese Symptome auf, sollte sofort der Notarzt unter der Nummer 144 gerufen oder die nächste Notaufnahme aufgesucht werden“, informiert der engagierte Mediziner.
Umfangreiche Corona-Schutzmaßnahmen
Bei Verdacht auf eine Herzinsuffizienz sollte ein Spitalsbesuch aus Angst vor einer Corona-Infektion keinesfalls aufgeschoben werden. Für Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellt eine Corona-Infektion ein besonderes Risiko dar. Alle Kliniken haben jedoch umfassende Sicherheits- und Hygienekonzepte, um das Restrisiko einer Ansteckung möglichst zu minimieren. Zudem sollten verordnete Therapien unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Wakolbinger warnt vor einer verschleppten akuten Herzinsuffizienz: „Gerade in der ersten Welle der Corona-Pandemie haben Betroffene versucht, die Anzeichen einer Herzinsuffizienz zu ignorieren. Dabei ist eine rasche Behandlung unbedingt notwendig.“
Hilfe bei gesundheitlichen Beschwerden
Bei leichteren Problemen im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems sind zunächst der Hausarzt sowie die niedergelassenen Fachärzte für Kardiologie die richtigen Ansprechpersonen. Außerhalb der Öffnungszeiten ist der Hausärztliche Notdienst unter der Telefonnummer 141 erreichbar. Auch die geschulten Fachkräfte der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 helfen rund um die Uhr. Über die jeweils richtige Anlaufstelle im Gesundheitssystem informiert zudem die Website www.wobinichrichtig.at.
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