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Seminar- und Hotelbetrieb geschlossen - Minimarkt sichert Nahversorgung

Elena Auinger, 22.04.2020 08:58

WESENUFER. Im Wesenufer Hotel und Seminarkultur an der Donau steht nicht nur der Restaurantbetrieb, sondern auch der Hotel- und Seminarbetrieb aufgrund des Coronavirus still.

Foto: EAuinger
Foto: EAuinger

„Die Krise trifft den Tourismus und die Gastronomie besonders hart. In dieser Zeit der Ungewissheit ist es eine große Herausforderung, Strategie und Pläne zu entwickeln, da sich die Informationen, wann ein Hotel den Betrieb wieder aufnehmen kann, ständig ändern“, so Claudia Pauzenberger Leitung Marketing und Veranstaltungsmanagement des Hotels. Alle Teilnehmer im Betreuungskontext befinden sich im Moment zu Hause und können daher nicht persönlich vor Ort betreut werden. Den Kontakt hält man per Telefon. „Gleichzeitig trainieren wir die Trainingsmitarbeiter und Lehrlinge online in unterschiedlichen Kompetenzbereichen je nach Vorkenntnisse. Dies ist in Krisenzeiten besonders wichtig. Es gelingt uns dadurch, den Menschen im Betreuungskontext Sicherheit und Stabilität zu geben“, erklärt Pauzenberger.

Großteil der Mitarbeiter in Kurzarbeit

Wirtschaftlich wurde der Betrieb „runtergefahren“, der Großteil der Mitarbeiter befindet sich in Kurzarbeit. Lediglich ein kleiner Teil hält die Stellung in den Bereichen Sozialarbeit, Rezeption, Haustechnik, Marketing und Hotelleitung. Der Mini Markt ist nach wie vor geöffnet, die Sozialarbeit und Rezeption sind von Montag bis Freitag, von 8 bis 13 Uhr besetzt. „Wir nutzen diese Zeit, um bereits geplante und beauftragte Umbau- und Renovierungsarbeiten zu realisieren“, merkt Pauzenberger an. Derzeit wird das Bewässerungssystem des Wärmepumpenüberwasser verlegt, dies stellt das Hotel vor Herausforderungen, da die Mitarbeiter der Firmen auch teilweise in Kurzarbeit sind und dadurch das Zusammenwirken der Gewerke nur eingeschränkt möglich ist. „Gleichzeitig errichten wir eine kleine Stützmauer in Eigenarbeit, da durch den Engerlingbefall im Vorjahr eine Böschung abgerutscht ist. Wir versuchen, die für August geplante Photovoltaik-Anlage auch in dieser Zeit zu realisieren. So können wir ein Stück dazu beitragen, durch die nachhaltigen Investitionen die regionale Wirtschaft in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen“, beschreibt Pauzenberger die aktuellen Umbaumaßnahmen.

Kein Start der Hochzeitssaison

Ab Mai wäre die Hochzeitsaison im Hotel gestartet. „Wir sind zurzeit beschäftigt - aufgrund des derzeitigen Veranstaltungsverbotes - Hochzeiten auf Ersatztermine zu verschieben. Einige Brautpaare haben sich entschieden, die Hochzeit 2021 nachzuholen und zwei Brautpaare haben sich entschlossen, die Aufträge zu stornieren“, so Pauzenberger.

Aktuelle Herausforderungen

Eine der größten Herausforderung ist laut Pauzenberger die Ungewissheit, wann und unter welchen Rahmenbedingungen eine Wiedereröffnung möglich ist - z. B. welche Veranstaltungen in welcher Größe ab wann erlaubt sind, da neben den Hochzeiten Seminare und Tagungen zum Kerngeschäft des Hotels zählen. An diesen Entscheidungen hängt auch der Einsatz der zehn Prozent Arbeitszeit jener Mitarbeiter, die sich in Kurzarbeit befinden und ob es notwendig ist, die Kurzarbeit zu verlängern.

Mini Markt hat geöffnet

Der Mini Markt ist nach wie vor geöffnet, um die Nahversorgung zu gewährleisten. „In dieser Zeit ist es uns besonders wichtig, Risikogruppen zu unterstützen, darum haben wir unseren Service erweitert. Es ist bis auf Weiteres möglich, den Einkauf telefonisch zu bestellen. Eine Stunde nach telefonischer Bestellung können die Kunden diesen an der Kasse abholen. Somit verringern wir den Kontakt vor Ort. Diesen Einkauf sowie 'Bring Freude Geschenksets' ab einem Bestellwert von 20 Euro liefern wir im Umkreis von zehn Kilometern. Dieser Service wird von den Bewohnern in der Region gerne angenommen“, berichtet Pauzenberger.

Buchungen im Herbst

Die Buchungslage im Wesenufer Hotel und Seminarkultur an der Donau sieht für den Herbst sehr gut aus. „Für die Sommermonate sind wir jedoch bereits laufend mit Stornierungen konfrontiert. Viele Seminar- und Tagungsveranstalter verschieben die gebuchte Veranstaltung auf den Herbst. Oft ist aber auch unklar, ob diese aufgrund der aktuellen Situation überhaupt noch durchgeführt werden kann. Es ist mit Buchungsrückgängen in allen Segmenten zu rechnen, der Konkurrenzkampf und somit der Preiskampf wird sich spürbar steigern. Individualgäste aus dem Ausland werden ausfallen. Daher planen wir attraktive Angebote für inländische Gäste, um diese für einen Sommerurlaub im Oberen Donautal zu begeistern“, hofft Pauzenberger auf Buchungen von Österreichern.

Selbst genähte Schutzmasken

In dieser herausfordernden Zeit sind einige Mitarbeiter des Hotels auf die Idee gekommen in ihrer Freizeit Mund-Nasen Abdeckungen für die Kollegen und Kunden im Minimarkt zu nähen. Hotelleiterin Margarete Durstberger war von dieser Idee sofort begeistert und gab den Kollegen die Möglichkeit, ehrenamtlich diese nachhaltigen Mund-Nasen Abdeckungen im Hotel zu nähen und zu einem Selbstkostenbeitrag im Mini Markt zu verkaufen. Die Abdeckungen wurden von den Kunden mit Begeisterung angenommen und es wurden viele Masken in ganz Oberösterreich versendet. Den Reinerlös möchten die Näher sozial sinnvoll verwenden. „Unsere Näherinnen Claudia, Maria, Margit und Barbara haben zusätzlich alle Kollegen und Teilnehmeren mit einer handgenähten Abdeckung überrascht. Wertschätzung in Krisenzeiten so zum Ausdruck bringen, schätzen wir sehr und dafür bedanken wir uns“, sagt Pauzenberger abschließend.

 


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