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Initiative für mehr Grenzraum-Kooperationen fortgesetzt

Leserartikel Melanie Oßberger, 03.04.2023 09:22

SCHÄRDING/ PASSAU. Beim gemeinsamen Austausch „Wir alle sind Grenzraum“ von Vertretern der Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKO) Schärding, der Union CSU-Mittelstand Passau sowie Fachleuten aus Bayern und Oberösterreich ging es darum, eine Initialzündung zu geben um grenzübergreifende Kooperationen in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft weiter auszuloten.

Foto (Starke): (v.r.) Armin Dickl (Bgm. Passau), Günther Streicher (Bgm. Schärding), Jörg Weißhaidinger (Mitglied des Bezirksstellenausschusses), Marianne Reininger (ÖVP-Bezirksgeschäftsführerin), Florian Grünberger (Obmann WKO und Landtagsabgeordneter), MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler, Gerhard Steinhuber (stv. Vorsitzender MU-Passau), Klaus Fiedler (Vorsitzender MU-Passau), Barbara Tausch (Bundesrätin), Dr. Florian Kolmhofer (Bezirkshauptmann), Michael Hasenberger (MU-Bezirksvorsitzender), Christian Graf (Bgm. Freinberg) und Gabriel Gruber (WKO-Bezirksstellenleiter). (Foto: Starke)

„Dieser Austausch samt möglicher Synergien ist wichtig für uns alle, denn diese enge Vernetzung zeichnet unseren Grenzraum aus und macht ihn zu etwas ganz Besonderem,“ so Bundesrätin Barbara Tausch aus Oberösterreich. Im Zuge des Gesprächs wurden vorrangig die Themenfelder Verkehr, Klimawende, Arbeitskräfte und Gesellschaft behandelt. „Grundsätzlich sind diese Themen nicht einzeln zu betrachten, sondern greifen alle ineinander. Heute gilt es jedoch Schwerpunkte herauszuarbeiten“, so WKO-Schärding-Leiter Gabriel Gruber. So gebe es Dinge, die gut laufen, nicht gut laufen und Punkte mit Kooperationspotential.

Brückenschlag zwischen den Grenzregionen

Es wurde schnell deutlich, dass vor allem beim Thema Verkehr Druckpunkte bestehen. „Was die Zugverbindung Schärding-Wernstein-Passau betrifft, gibt es viel Positives zu berichten“, steigt Schärdings Bürgermeister Günter Streicher positiv in das Themenfeld ein. „Wir haben großes Interesse an einer noch besseren Anbindung und stärkeren Vernetzung mit der Stadt Passau“, betont Freinbergs Bürgermeister Christian Graf und spielt damit nicht nur auf die Vollsperre der Passauer-Innstadt für den Schwerlast- und Busverkehr an, sondern auch auf eine weitere Donaubrücke als „sprichwörtlichen Brückenschlag zwischen den Grenzräumen.“ „Passau ist eine Stadt, in der und auf die sich viel konzentriert. Umso wertvoller ist die Vernetzung von Institutionen – hier spielt auch der öffentliche Verkehr eine wichtige Rolle, beispielsweise nach Freinberg“, schließt Klaus Fiedler, Vorsitzender der MU-Passau das Themenfeld Verkehr.

Attraktivierung der Region für Arbeitskräfte

Der Mangel an Arbeitskräften beschäftigt beide Seiten der Grenze. „Um es positiv zu formulieren: Junge Menschen haben eine Auswahl an Arbeitsplätzen wie nie zuvor. Aber natürlich haben wir insgesamt zu wenig Arbeitskräfte“, so Klaus Fiedler, Vorsitzender der Mittelstandsunion Passau. Es gelte sowohl den heimischen Bürgern ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten, als auch zugereisten und ausländischen Arbeitskräften, findet Schärdings Bezirkshauptmann Florian Kolmhofer. Unzufrieden sei man beiderseits der Grenze auch mit dem Umgang der Doppelbesteuerung bei Grenzgängern.

Wasser als verbindendes Element

Beim Themenfeld Klimawende ist die enge Verquickung sämtlicher Themen schnell deutlich geworden. Ob Hochwasserschutz, kurze Arbeitswege, der Pumpspeicher Untergriesbach-Riedl oder auch die Wasserversorgung insgesamt wurden diskutiert. „Das Passauer Trinkwasser ist auch auf österreichischem Grund. Ein positives Beispiel dafür, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen, ohne das Denken und Handel an den Grenzen enden zu lassen“, findet Barbara Tausch und auch Passaus Bürgermeister Armin Dickl bringt nochmals Wasser ins Spiel: „Wir haben die Flüsse, die uns verbinden – auch was die Hochwasserthematik betrifft.“ Hochwasserschutz müsse nach Ansicht aller Gesprächsteilnehmer eine Daueraufgabe sein.

Potenzial bei kultureller Zusammenarbeit

Abschließend haben die Gesprächspartner die Kooperationsmöglichkeiten auf gesellschaftlicher Ebene ausgelotet und vorweg das Zusammenwirken im Bereich Kunst und Kultur einhellig gelobt. Auch das Wirken des Mittelzentrums Schärding wurde lobend hervorgehoben. Gleichzeitig wurden Potentiale hinsichtlich der Landesgartenschau in Schärding 2025 und weitergreifend des länderübergreifenden UNESCO-Welterbes Nasser Limes an der Donau gesammelt. „Wir alle sind Grenzraum und müssen näher und besser zusammenarbeiten. Wer, wenn nicht wir – das müssen wir selbst in die Hand nehmen“, war sich die Gruppe abschließend einig.


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