Pilzzucht am Bauernhof: Andorferin überzeugt mit Mut und Innovation
ANDORF. Austernseitlinge statt Milch: Helga Pichler geht in ihrem landwirtschaftlichen Betrieb ganz neue Wege und wurde dafür von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich ausgezeichnet.
Gemeinsam mit ihrem Partner Thomas lebt Helga Pichler auf dem bereits übernommenen Betrieb ihrer Eltern. Neben einer Forstbaumschule hatte dieser früher mit der Milchwirtschaft ein zweites Standbein. Weil jedoch eine bauliche Erneuerung notwendig wurde, überlegte die findige Unternehmerin, wie der alte Viehstall noch genutzt werden könnte und kam schließlich auf die Pilzproduktion. Dank Weiterbildungen, Erfahrungsaustausch und Intensivseminaren bei bereits produzierenden Anbietern entwickelt sich diese sehr erfolgreich. Aktuell werden Austernseitlinge produziert, künftig sollen noch Kräuterseitlinge hinzukommen. Derzeit beliefert sie bereits sechs Foodcoops in der Umgebung, die gehobene Gastronomie und einen Supermarkt. Zudem verkauft sie ihre Waren ab Hof. Was nicht als Frischware verkauft wird, wird getrocknet oder zu Aufstrich weiterverarbeitet.
Start mit Hindernissen
Der Start war jedoch gar nicht so leicht. Anfangs wurde eher provisorisch produziert, da weder Produktionsmengen noch Verkaufschancen absehbar waren. Als endlich die erste erfolgreiche „Pilzwelle“ heranwuchs, begann zeitgleich der zweite Corona-Lockdown, der Verkauf ging gegen null. Doch die Landwirtin ließ sich durch diesen Rückschlag nicht unterkriegen, im Gegenteil: Sie beschloss die Produktion professioneller anzugehen und den ehemaligen Kuhstall dafür umzubauen. Für ihren Mut und ihre Innovationskraft wurde ihr von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich der Titel „die bäuerliche Unternehmerin“ in der Kategorie Diversifikation verliehen. Mit dieser Auszeichnung werden Frauen in der Landwirtschaft für ihre Innovationen, ihren Mut und ihre Ideen für eine Landwirtschaft der Zukunft gewürdigt.
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