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Durchfahrtsbeschränkung soll Krötenleben retten

Sabrina Lang, 07.04.2015 18:00

St. Florian. Seit Mitte März wandern die Erdkröten im Ortsteil Vielsassing vom Lindetwald zum nächstgelegenen Karpfenteich, wo  sie in Ruhe ihre Eier legen wollen. Eine Straße trennt die Tiere dabei von ihrem ersehnten Ziel und kostete noch vor einigen Jahren vielen Kröten das Leben.

Mit der Durchfahrtsbeschränkung in Vielsassing...
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Drei Jahre lang wurde vom Naturschutzbund ein Schutzzaun aufgestellt, der zahlreiche Tiere vor dem sicheren Tod retten konnte. Für heuer wurde eine Durchfahrtsbeschränkung durch Vielsassing eingerichtet. So können die Kröten noch bis 15. April von 19 Uhr abends bis 5 Uhr früh ungestört und sicher über die Straße gelangen. Dennoch waren laut Walter Christl vom Naturschutzbund anfangs viele von der Tafel irritiert. „Innerhalb weniger Tage hatten wir 100 tote Kröten, da einige Autofahrer das Fahrverbot missachtet hatten“, bedauert Christl. Danach wurde die Polizei um Kontrolle der Beschränkung gebeten, was eine sichtbare Besserung zur Folge hatte. Wie viele Krötenleben die 300 Meter lange autofreie Zone retten kann, zeigt die Statistik: Alleine zehn Autos in der Stunde würden 30 Prozent der wandernden Kröten töten. Bei 60 Autos sind es bereits 90 Prozent. Die Kröten-Hilfsaktion wird auch von den Anrainern befürwortet: „Ich finde es gut, dass sich jemand bemüht die Kröten zu schützen“, sagt Maria Hatzmann aus Vielsassing. Auch Josef Glaser, Besitzer des Karpfenteiches, unterstützt die Aktion: „Die kleinen Kröten sind auch Lebewesen und sollten auch eine Überlebenschance bekommen“. Die Gemeinde St. Florian hatte zuvor eine Autozählung veranlasst mit dem Ergebnis, dass eine Beschränkung Sinn machen würde. „Wir haben im Gemeindevorstand über die Durchfahrtsbeschränkung abgestimmt und werden nun sehen, wie erfolgreich diese sein wird. Wenn wir die Kröten mit so einfachen Maßnahmen retten können, dann sollten wir das auch tun. Natürlich ist es nicht hilfreich, wenn trotzdem Autos fahren“, erklärt Bürgermeister Bernhard Brait. Wenn die Aktion positiv verläuft,  was sich nach Ende der Wanderungen zeigen wird, soll es auch im nächsten Jahr wieder eine Durchfahrtsbeschränkung geben.

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