ST. GEORGEN/GUSEN. „Erinnern für die Zukunft“ will der Gemeindeverband „Bewusstseinsregion Mauthausen - Gusen - St. Georgen“. Um überregional über die belastete Geschichte der Region zu informieren, bietet eine druckfrische Broschüre umfassende Information in fünf Sprachen..
Als Möglichkeit zur Reflexion nach einem Besuch des Stollensystems Bergkristall in St. Georgen steht neben Informationstafeln am Eingang nun auch eine pädagogisch-historische Broschüre zur Verfügung. Darin geben die beiden Autoren Rudolf Haunschmied und Bernhard Mühleder wesentliche Informationen zur Stollenanlage und legen die Zielsetzung ihrer Arbeit dar.
Appell zum Miteinander der europäischen Staaten
„Die wesentlichste Erkenntnis des von ehemaligen politischen Häftlingen verfassten Mauthausen-Schwures - eines Appells zum Miteinander der europäischen Staaten - beginnt zu bröckeln“, sagt Haunschmied. „Umso wichtiger wird die Information über die verfehlten Entwicklungen in der Vergangenheit und die Schaffung eines wachsamen Bewusstseins in der Gegenwart und für die Zukunft“, ergänzt Mühleder. Die Broschüre liegt am Gemeindeamt St. Georgen und im Büro der Bewusstseinsregion am Mauthausener Gemeindeamt auf. Online steht sie unter www.bewusstseinsregion.at zur Verfügung.
INFO
Die Häftlinge aus Gusen wurden ab 1943 insbesondere für die Rüstungsproduktion eingesetzt. In St. Georgen/Gusen mussten sie Stollen in den Berg treiben, in denen die deutsche Messerschmitt GmbH Teile ihrer Jagdflugzeuge produzierte. 36.000 Häftlinge kamen dabei ums Leben. Ein Großteil der Stollen wurden nach dem Krieg von den Sowjets gesprengt. Um Einstürze zu vermeiden, wurden sie vor einigen Jahren vom Grundeigentümer Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) mit Beton verfüllt. Der begehbare Teil ist an einigen Tagen im Jahr geöffnet. Dieses Jahr am 4., 5. und 6. Mai sowie am 26. Oktober. Anmeldung unter der Telefonnummer 07238/2269-51.
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