Pflegeheim St. Georgen/ Gusen bekommt bei der Hygiene "ungenügend"
ST. GEORGEN AN DER GUSEN. Nach einem unangekündigten Besuch der Volksanwaltschaft im Pflegeheim in St. Georgen an der Gusen wurden „zögerlich umgesetzte Hygienemaßnahmen“ nach einem Grippeausbruch festgestellt.
In einem Gutachten wird bestätigt, dass in kurzer Zeit mehrere Heimbewohner an Influenza erkrankt sind. Die erkrankten Personen wurden ärztlich behandelt - teilweise auch stationär im Krankenhaus. Gegenüber Angehörigen und Besuchern wurden ebenfalls Hygienemaßnahmen durchgeführt. Im Rahmen der Begehung konnte erhoben werden, dass bereits im Eingangsbereich Desinfektionsmittel sowie Handschuhe bereitgestellt wurden bzw. ein schriftlicher Hinweis für Besucher zur Benutzung ebenfalls vorhanden war. Ein schriftliches Hygienekonzept liegt vor und wurde zuletzt mit 1. Jänner 2019 überarbeitet. Eine konkrete Maßnahmenplanung bzgl. Influenza wurde anlassbezogen neu von einer externen Firma erstellt und den Mitarbeitern nachweislich zur Kenntnis gebracht. Dies wurde auch von mehreren Mitarbeitern bestätigt, wie aus einer Presseaussendung vom Land OÖ hervorgeht.
Beanstandungen im Pflegeheim
Von der Fachaufsicht wird beanstandet, dass an der letzten Hygieneschulung nur eine geringe Anzahl an Mitarbeitern teilgenommen hat. Hier wird eine verpflichtende Schulung vorgeschrieben. Zusätzlich wird gefordert, die in Karenz befindliche Hygienebeauftragte rasch nachzubesetzen. Dies könnte auch durch externe Partner erfolgen. Zurzeit liegt der Verdacht nahe, dass neben anderen Grunderkrankungen, die zum Tode führen können, zwei Bewohner an der Influenza verstorben sein könnten.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Fachaufsicht des Landes unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe seitens der Volksanwaltschaft gehandelt hat. Es wurden in der Begutachtung Verbesserungsmöglichkeiten bei den Hygienemaßnahmen festgestellt. Die Umsetzung wurde mit sofortiger Wirkung gefordert.
Im Landtag behandelt
Die angeblichen Hygiene-Mängel im Pflegeheim beschäftigen auch den Landtag. ÖVP-Sozialsprecher Wolfgang Hattsmansdorfer will im Sinne der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen alle Fakten auf den Tisch haben. Auch ist er der Meinung, dass die Rolle der Gemeinde, des Bürgermeisters und der Heimaufsicht überprüft werden soll. SPÖ-Bürgermeister Erich Wahl, der auch für das Heim verantwortlich ist, wies die Kritik vehement zurück.
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27.03.2019 09:14
Gelebte Fürsorge unter unberechtigtem Beschuss
Es war im Jahre 2015, als meine Mutter, die an fortgeschrittener Alzheimer-Demenz leidet, von einem Linzer Pflegeheim nach St.Georgen/Gusen verlegt werden konnte. Nirgends anders wurde sie je liebevoller und professioneller gepflegt, als hier. Der hygienische Zustand meiner Mutter ist immer vorbildlich. Ich werde daher das Gefühl nicht los, dass es sich hier viel mehr um eine Kampagne gegen die Gemeinde St.Georgen/Gusen und ihren Bürgermeister Erich Wahl handelt. In kaum einer anderen Gemeinde dieser Größe wird so viel für die Daseinsvorsorge der Menschen getan. Aber anscheinend scheint genau das, so manchen schwarz-türkisen Landespolitikern ein Dorn im Auge zu sein, ist es doch der wiederholte Angriff über die Medien auf die Gemeinde und ihr starkes soziales Engagement. Ich finde es beschämend, wenn Parteipolitik auf dem Rücken älterer, kranker Menschen betrieben wird. Man nimmt sogar deren öffentliche Bloßstellung in Kauf. So wurde der volle Name meiner Mutter ohne mein Einverständnis in der Kronen-Zeitung am 23.03.2019 veröffentlicht, was ich als bodenlose Frechheit empfinde. Ich würde den angesprochenen schwarz-türkisen Landespolitikern raten, zuerst mit den Betroffenen zu sprechen, bevor man reißerische Boulevard-Medien für die eigenen Zwecke einspannt.
27.03.2019 08:23
Hygiene Anstand im SWH ?
Also ich will der " Fachaufsicht" des Landes OÖ nicht die Kompetenz absprechen. Aber " Gspür" für das Problem ist wenig oder nicht die erste "Begabung " . 4 Jahre war meine Mutter in diesem SWH und wurde täglich von mir und der gesamten Familie ( abwechselnd) besucht. Mit 92 Lebensjahren ist Sie leider dann zu Gott geholt worden. Diese Zeit der Besuche war sehr lehrreich und wir konnten KEINE DIESER MÄNGEL feststellen. Im Gegenteil es wurde gepflegt und gereinigt und immer freundlich ( soweit ansprechbar) gehandelt. ABER in den 4 Jahren sind schon einige Heimbewohner gestorben. Medien die solche Artikel mit besonderem Maße verfolgen bedenken nicht was da angerichtet wird. Wünsche alle diesen Personen das ( falls Sie das Alter zur Pflege erreichen) so ein SWH wie St. Georgen/ Gusen es Gott sei Dank hat . .....