Bürgermeister Johannes Gaderer tritt zurück

Seit Sommer 2017 waren er und die Gemeinde St. Lorenz immer wieder in das Zentrum der Medienberichterstattung gerückt. Der Prüfungsausschuss der Gemeinde unter Führung von FPÖ-Gemeinderat Harald Kohlberger erhob in seinem Prüfbericht von November 2017 dementsprechend Vorwürfe gegen Gaderer, sodass eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft auf Amtswegen notwendig war.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war für die Gemeinde St. Lorenz der daraus resultierende Schaden in der öffentlichen Wahrnehmung nicht mehr abwendbar. Der Vorwurf: Als Bürgermeister soll Gaderer Aufträge ohne die erforderlichen Gemeinderatsbeschlüsse an seine eigene Baufirma vergeben haben.

„Immer nach bestem Wissen und Gewissen für unsere Gemeinde gearbeitet“

„Ich konnte die vergangenen Wochen dazu nutzen, um mir bewusst Gedanken über meine persönliche Zukunft zu machen. In dieser Situation war meine Familie der beste Ratgeber. Mein Ziel war und ist es weiteren Imageverlust von der Gemeinde und ihren Bürgern abzuwenden. Ebenso ist es mir wichtig meine Familie und engsten Unterstützter vor weiteren persönlichen Angriffen zu schützen“, so Gaderer in einer schriftlichen Stellungnahme.

Er will bei der morgigen Gemeinderatssitzung von seinem Amt als Bürgermeister zurücktreten. „Ich bin der festen Überzeugung, dass ich immer nach bestem Wissen und Gewissen für unsere Gemeinde gearbeitet habe und zu keiner Zeit mein eigener oder der Vorteil meiner Firma mein Handeln für die Gemeinde bestimmt hat“, erklärt Gaderer.

Geplant ist, dass Vizebürgermeister Karl Nußbaumer amtsführend die Geschäfte weiterführen wird.

„Selbstverständlich werde ich mit den Behörden in dieser Sache bestmöglich kooperieren.“

Gaderer: „Mir ist wichtig, dass alle Anschuldigungen gegen meine Person restlos aufgeklärt werden. Seit Beginn meiner Amtszeit als Bürgermeister wurde vierteljährlich durch den Prüfungsausschuss der Gemeinde, wiederkehrend durch die Bezirkshauptmannschaft und im Jahr 2015 auch durch den Landesrechnungshof geprüft. Bei diesen Prüfungen kam es zu keinen Beanstandungen. Selbstverständlich werde ich mit den Behörden in dieser Sache bestmöglich kooperieren.“