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Nach Corona kam die Flut: Menschen in Uganda sind auf Hilfe angewiesen

Martina Gahleitner, 25.06.2020 05:30

BEZIRK/OÖ. Zuerst kam das Corona-Virus mit der Ausgangssperre, dann die Flut. In Uganda stehen viele ohnehin arme Familien vor dem Nichts, nachdem das Wasser die Ernte zerstört hat. Sei So Frei leistet Nothilfe und kämpft gegen die verschärfte Hungersituation an.

Die schweren Regenfälle und Überschwemmungen Mitte Mai haben ein Bild der Verwüstung hinterlassen: Häuser wurden weggerissen, Ernten zerstört. 800.000 Menschen sind betroffen, für die sich jetzt die Hungersituation dramatisch verschärft hat.   Foto: SEI SO FREI
photo_library Die schweren Regenfälle und Überschwemmungen Mitte Mai haben ein Bild der Verwüstung hinterlassen: Häuser wurden weggerissen, Ernten zerstört. 800.000 Menschen sind betroffen, für die sich jetzt die Hungersituation dramatisch verschärft hat. Foto: SEI SO FREI

Bahati Kadyeba und seine Frau Regina Kasoro aus dem Dorf Kituti II besitzen nicht einmal einen halben Hektar Land, um Lebensmittel für sich und ihre vier Kinder anbauen zu können. Kaffee, Bananen, Gemüse wachsen hier – es reicht jedoch nicht zur Selbstversorgung. Die Familie ist auf Mini-Jobs als Tagelöhner angewiesen. „So geht es den meisten Familien im Westen von Uganda. Sie verfügen über keinen oder zu wenig Grund und Boden, um sich mit landwirtschaftlichen Aktivitäten selbst versorgen zu können, geschweige denn um Vorräte anzulegen“, weiß Franz Hehenberger aus St. Peter am Wimberg, Geschäftsführer von Sei So Frei OÖ, der seit mehr als 20 Jahren Unterstützungsprojekte in Uganda betreibt. Und fügt hinzu: „Schon unter normalen Umständen ist der Bezirk Kasese als sehr arm zu bezeichnen. Covid-19 hat die Situation aber dramatisch verschärft.“

Es fielen die Mini-Jobs und damit das Familieneinkommen weg, dazu kam der totale Lockdown mit einer Ausgangssperre: Private Autofahrten waren verboten; Jeder, der auf der Straße erwischt wurde, wurde verprügelt oder ins Gefängnis gesteckt.

Corona oder Hunger

Seit wenigen Wochen sind zwar die Ausgangsbeschränkungen etwas gelockert, die Situation bleibt aber schwierig. „Viele Menschen haben nun lediglich die Wahl zwischen Covid-19 und Hunger: Entweder gehen sie nach draußen auf der Suche nach Nahrungsmitteln und riskieren dabei eine Infektion mit Corona, oder sie bleiben zuhause und verhungern“, beschreibt Basaliza Ithungu Florence, Projektpartnerin von Sei So Frei in Kasese, die Situation in ihrer Heimat.

Für die armen Familien kommt erschwerend hinzu, dass sich die Lebensmittelpreise in den letzten Wochen mehr als verdoppelt haben. Und als wäre die Situation nicht schon schlimm genug, kamen Mitte Mai die schweren Regenfälle: Drei Wochen vor der Ernte wurde etwa der Mais komplett niedergebügelt, ganze Ernten durch die Flut vernichtet, Häuser und damit Lebensgrundlagen zerstört. Wie viele Menschen ertrunken sind, ist noch immer nicht bekannt.

Nachhaltige Hilfe

Sei So Frei, die entwicklungspolitische Organisation der Katholischen Männerbewegung, betreibt seit etwa drei Jahren in dieser Region ein landwirtschaftliches Projekt für rund 300 Familien, mit einheimischem Personal von der Organisation RIFO (The Ripple Foundation), und wird respektiert von der Regierung. „Diese Familien werden sich über die Situation retten können“, ist Franz Hehenberger zuversichtlich. Nothilfe im Bezirk Kasese ist aber unabdingbar: Rund 800.000 Menschen sind von der Überschwemmung betroffen, für die Lebensmittelpakete, aber auch Tiere mitsamt dem Wissen zur langfristigen Haltung zur Verfügung gestellt werden sollen.

Mit 25 Euro erhält eine Familie Saatgut (für Zwiebeln, Kraut, Erdnüsse, etc.) und Bananenpflänzchen.

80 Euro kostet ein Nothilfepaket aus Maismehl und Bohnen, um eine Familie (7 Personen) einen Monat lang zu ernähren.

Um 220 Euro erhält eine Familie ein Ferkel und eine Ziege (inkl. tiergerechtem Stall) für die nachhaltige Versorgung.

Spenden an Sei So Frei sind auf der Website ooe.seisofrei.at möglich oder unter der Kontonummer AT30 5400 0000 0069 1733, Kennwort: Hungerhilfe Uganda


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