Wölbling vor Bürgermeisterwechsel
WÖLBLING. „Ja, es wird einen Wechsel geben, terminisiert ist das aber noch nicht“, bestätigt Vizebürgermeisterin Karin Gorenzel (SP) exklusiv gegenüber Tips St. Pölten Gerüchte und fügt hinzu, „dass natürlich grundsätzlich der Gemeinderat entscheiden muss, ob man mich als Bürgermeisterin haben will“. Sie stünde jedenfalls zur Verfügung. Schwer durchzubringen dürfte der Wechsel von Gottfried Krammel zu Gorenzel für die Sozialdemokraten in Wölbling nicht, da sie im Gemeinderat über eine satte Mehrheit verfügen.
Im Gespräch für den Wechsel ist eine Gemeinderatsitzung im März, bestätigen wollen dies dann aber weder Gorenzel noch Bürgermeister Gottfried Krammel. Letzterer hat bei der letzten Gemeinderatswahl im Jänner 2015 für die SPÖ sogar noch ein Mandat dazu gewonnen. Diese hält nun statt 11 bisher nun 12 Mandate. Von der Tatsache, dass die ÖVP von neun auf sechs Mandate rasselte, profitierte eine neue Bürgerlist mit der Bezeichnung MIT, die nun mit zwei Sitzen im Gemeinderat vertreten ist. Die FPÖ hält ein Mandat. Seither werden die Gemeinderatssitzungen als durchaus turbulent bezeichnet, was der Bürgermeister in Gesprächen nicht sonderlich goutieren soll.
In Rede als nächste Bürgermeisterin steht Gorenzel, eine Kleinkindpädagogin, bereits seit einiger Zeit. Sie gilt als sachorientiert, umgänglich und ausgleichend im Umgang mit unterschiedlichen Interessensgruppen und als Nachwuchshoffnung der SP-Niederösterreich. Auch im Gespräch mit Tips St. Pölten betont sie, dass ihr die Zusammenarbeit in der Gemeinde ein wichtiges Anliegen sei. Und anders als Bürgermeister Krammel, der der Bürgerliste attestiert, sie habe „keine Ahnung von Kommunalpolitik“, hält Gorenzel der neuen Gemeinderatsgruppierung zugute, dass „sie sich als Newcomer noch in das ganze Gemeindegeschehen einarbeiten müssen“. ÖVP und MIT seien „bemüht und wollen konstruktiv mitarbeiten“, zeigt sich Gorenzel konziliant. Vielleicht habe sie auch bessere Nerven als der Bürgermeister und natürlich sei „es Oppositionspolitik, die ÖVP und MIT betreiben“, aber das gehöre halt auch dazu.
Er könne die Wahl von Gorenzel zur Bürgermeisterin „nicht vorwegnehmen“, aber eines zumindest schon, nämlich selbst bestimmt erklären, “wann“ er das Amt des Bürgermeisters zurücklege. Ob das im März sei, oder doch später könne Krammel der im Gespräch mit Tips anführt, bereits 35 Jahre in der Kommunalpolitik zu sein, noch nicht sagen. Im Februar jedoch, so Krammel, werde der Gemeindevorstand zusammentreten, nach diesem Termin richtet sich auch der Termin der Gemeinderatsitzung. Und „ja“, es könnte schon sein, „dass Gorenzel die nächste Bürgermeisterin von Wöbling ist“. Gorenzel übt das Amt der Vizeortschefin fünf Jahre aus.
Theoretisch sollte das für die SP in Wölbling kein schweres Unterfangen sein, vorausgesetzt, man ist sich innerparteilich einig, denn mit 12:6:2:1 halten die Sozialdemokraten die absolute Mehrheit und benötigen keine andere Partei für die Wahl für die Gemeindespitze.
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