Diätologie auf dem Prüfstand - Training an virtuellen Patienten
ST. PÖLTEN. Essen hat mehr Einfluss auf die Gesundheit, als manche glauben oder wahrnehmen wollen. Viele werden sich erst nach Beratung dessen bewusst. Der Beruf von Diätologen gewinnt derzeit an Bedeutung. Sie leisten Prävention- aber auch therapeutische Beratung. Hinsichtlich Diagnose und Therapie gibt es in den Ländern unterschiedliche Herangehensweisen. Derzeit gibt es noch keine europaweit einheitliche Grundlage.
Die Fachhochschule (FH) St. Pölten beteiligt sich nun am EU-Projekt IMPECD (Improvement of Education and Competences in Dietetics), das europaweit eine einheitliche Basis für Abläufe und Arbeitsweisen in der Diätologie schaffen und damit auch Austausch und Diskussion und so auch Qualität in der diätetischen Versorgung garantieren soll.
Gemeinsam mit Hochschulen aus Antwerpen (B), Fulda (D), Groningen (NL) und Neubrandenburg (D) werden zehn virtuelle klinische Fallbeispiele entwickelt. „Die Beispiele basieren auf realen Fällen, werden aber didaktisch aufbereitet und weiter entwickelt“, erklärt Andrea Werkman von der Hanzehogeschool Groningen.
„Das Projekt wird auf Basis der Erfahrungen ein einheitliches Prozessmodell für die praktische Arbeit entwerfen und bildet dadurch eine Grundlage für eine verbesserte Ernährungstherapie in Europa“, meint Kathrin Kohlenberg-Müller von der Hochschule Fulda.
Für das Training an den Fallbeispielen wird ein Massive Open Online Course (MOOC) unter der Leitung von Elisabeth Höld an der FH St. Pölten erarbeitet. Dieser wird nach Abschluss des Projekts für Hochschulen später frei zugänglich sein. MOOCs (ausgesprochen: Muugs) sind offene Online-Kurse und -vorlesungen mit einer meist großen Anzahl an Teilnehmenden. Diese Kurse werden seit einigen Jahren von Hochschulen verstärkt eingesetzt.
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