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Kult-Fußballplatz blickt auf bewegte 65-jährige Geschichte zurück

Thomas Lettner, 02.08.2016 16:28

ST. PÖLTEN. Der altehrwürdige Voithplatz, der seit Jahrzehnten im Eigentum der Voith Paper GmbH ist, soll verkauft und in Bauland umgewidmet werden. Mancher St. Pöltner Fußballfan wird sich nur schweren Herzens damit abfinden können.

Der Voithplatz soll in Bauland umgewidmet werden.
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Für die Umwidmung spielen der SKN St. Pölten und der BSV Voith eine wichtige Rolle. Der SKN wird das Areal bis Ende August 2016 verlassen. Die endgültige Umwidmung hängt davon ab, wann der BSV Voith alternative Sportstätten findet. Der Betriebssportverein (BSV) Voith war es auch, der im Frühjahr 1950 mit dem Bau des Voithplatzes begann. 1973 fusionierte der Verein mit dem SC Further Schwarze Elf zum VSE St. Pölten (Voith-Schwarze Elf). Der VSE spielte von 1988 bis 1994 mit Spielern wie Mario Kempes, Frenkie Schinkels oder Walter Schachner in der Bundesliga. 1999 wurde der Verein als nunmehriger FC Niederösterreich aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aufgelöst. 2007 wurde der Voithplatz als Heimstätte des inoffiziellen Nachfolgevereins SKN St. Pölten um 90.000 Euro saniert. Am 18. Mai 2012 bestritt der SKN gegen Austria Lustenau (3:1) sein letztes Spiel auf dem Voithplatz. Bis 2015 wurde dieser noch von den SKN Juniors und bis Juni 2016 von den Spielerinnen des FSK St. Pölten-Spratzern genutzt.

Teilweise 12.000 Zuschauer bei Bundesliga-Spielen

Ein echtes Urgestein des Voithplatzes ist der ehemalige Platzsprecher Fritz Dibidanzl. Dibidanzl erlebte in seiner über 40 Jahre langen Tätigkeit viele positive Momente hautnah mit. „Es gab schon einige Leckerbissen auf dem altehrwürdigen Platz. Ich erinnere mich gerne daran, wie der VSE Rapid einmal mit 5:0 geschlagen hat, an das Spiel gegen den FC Brügge oder wie ich Ernst Happel und Paul Breitner hier interviewt habe“, schwelgt der St. Pöltner in alten Erinnerungen, „in der Bundesliga haben wir teilweise vor 12.000 Leuten gespielt.“ Schmerzlich in Erinnerung blieb der verlorene Elfmeterkrimi 1998 gegen den SV Wörgl, als der VSE aus der 2. Division absteigen musste. Seine Zeit als Platzsprecher am Voithplatz beendete Fritz Dibidanzl 2013, ein Jahr nachdem der SKN in die NV Arena umgesiedelt war. Seitdem moderiert er nur mehr selten bei gewissen Anlässen. Das heißt aber nicht, dass Dibidanzl das Mikrofon nie wieder in die Hand nehmen wird. „Es war eine schöne Zeit am Voithplatz, die ich nicht missen möchte. Ich bin aber noch nicht zu müde und noch nicht zu alt und, wenn es passt, für jede Schandtat bereit“, sagte er.


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