Crowdfunding-Plattform „I believe in you“ fördert heimische Sportler
ST. PÖLTEN/WIEN. Ex-SKN St. Pölten-Kicker Andreas Gradinger ist seit Dezember 2016 Projektkoordinator von „I believe in you“ (IBIY), der ersten und einzigen Crowdfunding-Plattform im österreichischen Sport.
„I believe in you„ wurde 2012 in der Schweiz ins Leben gerufen. Seit 2014 gibt es die Plattform auch in Österreich. Finanziert wird sie vom Österreichischen Olympischen Comité (ÖOC) und von der Österreichischen Sporthilfe. Auf der Plattform können Sportler und Sportvereine ein von ihnen angestrebtes Projekt veröffentlichen und einen Zielbetrag festlegen. „Bemerkenswert ist bei „I believe in you“, dass keine Leistungskriterien eingehalten werden müssen, sondern jeder Sportler – egal ob im Breiten- oder in einer Randsportart – gefördert wird“, erklärt Gradinger.
Verschiedenste Sportarten
Auf „I believe in you“ sind aktuell 64 verschiedene Sportarten vom Eiskunstlauf über den Angelsport bis zum Footgolf vertreten. Auch für Behindertensportler gibt es eine eigene Kategorie. In Niederösterreich laufen oder liefen aktuell rund zwanzig Projekte. Gewichtheberin Sarah Fischer, die das NÖ Nachwuchskompetenzzentrum SLZ in St. Pölten besucht, sammelte auf diese Weise einen Teil der Reise- und Trainingskosten für kommende Wettkämpfe und sportliche Vorhaben, um sich ihren Traum – die Teilnahme an den Sommerspielen 2020 in Tokyo – zu verwirklichen. Andere Teilnehmer aus der Region sind Kickboxer Florian Bartl aus Eichgraben oder die SKN St. Pölten Frauen, die Geld für ihre Nachwuchsarbeit gesammelt haben. Über die Plattform wurde außerdem das Dodgeball (Volleyball 2.0)-Nationalteam unterstützt, das Anfang August bei der WM in New York hervorragend abgeschnitten hat. Als begeisterter und noch aktiver Fußballspieler lädt Gradinger, der in St. Pölten unter dem Namen „Gradiator“ bekannt ist, auch Fußballvereine ein, Projekte anzumelden.
Transparente Projektziele
Wer auf „I believe in you“ für sein Projekt wirbt, sollte einiges beachten. „Objektivität und Transparenz sind sehr wichtig“, erklärt Gradinger. In einer detaillierten Projektbeschreibung muss dem Unterstützer klar gemacht werden, wofür das Geld benötigt wird. Ungenau definierte Projektziele wie „Ich sammle Geld für die nächste Saison“ gelten nicht. Neben dem Projekttitel, der Beschreibung, einem Bild und der angestrebten Summe kann auch ein Video hochgeladen werden, was die Chancen auf Erfolg erheblich hebt. Die Projektlaufzeit beträgt je nach Wunsch 30, 50 oder 80 Tage.
Gegenleistung bei Erfolg
Wird das Finanzierungsziel nach Ablauf der Frist nicht zu 100 Prozent erreicht, geht der Sportler beziehungsweise der Sportverein leer aus und das Geld bleibt bei den Unterstützern. Ist das Projekt allerdings erfolgreich, wie es 210 Mal in den vergangenen drei Jahren der Fall war, sollen die Sportler beziehungsweise Sportvereine als Dank für eine Gegenleistung aufkommen. Gegenleistungen können zum Beispiel ein Meet & Greet mit dem Sportler, ein gemeinsamens Training, signierte Startnummern, Kleidung aus der eigenen Kollektion oder Souvenirs von den Wettkampforten sein.
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