Des Promiwirts Freude und sein Hader mit dem Minister aus St. Pölten (mit Video anbei)
ST. PÖLTEN/TRAISMAUER. Georg Loichtl ist ein bekannter Gastronom im Bezirk und darüber hinaus. Mit seinem Fliegerbräu feiert der Wirt und Caterer in diesen Tagen sein 20. Bestandsjubiläum. Loichtl ist ein innovativer Geist, der stets unternehmerische Risikofreude und wirtschaftlichen Weitblick in sich vereint. (Fotoserie im Anhang unten)
So hat er jüngst ein neues Burger-Restaurant-Konzept kreiert, zwei Lokale in Wien eröffnet und eines wegen Wettbewerbsstreitigkeiten wieder schließen müssen (Tips berichtete online unter www.tips.at) und hat auch jetzt wieder neue Ideen. Der Traismaurer, der in St. Pölten Fuß fasste, will mit einem neuen Konzept vor allem Mittagsmahlzeiten in Gläsern am Standort seines Lokals in der St. Pöltner Ferstlergasse fertigen und damit Kunden – gezielt – und Firmen beliefern. Dabei wolle er vor allem regionale und natürliche Produkte und Zutaten verwenden, so der Gastronom aus Leidenschaft. Mit zehn Mitarbeitern begann er seinerzeit, heute beschäftigt er 35. Loichtl hat ein gutes Netzwerk, kennt viele und viele kennen ihn.
Auch mit dem amtierenden Finanzminister aus St. Pölten ist er bekannt. „Ich war höchst erfreut, dass Hans Jörg Schelling dieses Amt übernommen hat, und gratulierte ihm persönlich.“ Diese Freude habe sich nun gelegt. „Was Schelling zusammenbrachte, ist eine Katastrophe. Was er mit uns Gastronomen macht, ist eine Sauereie. Die Registrierkassen sind ein Wahnsinn, die Allergenkennzeichnung ein unglaublicher Mehraufwand und wenn wir, wie die Landwirtschaftskammer es fordert, auch noch Herkunftsbezeichnungen für Produkte in der Speisekarte anführen müssen, ist das nur mehr arg.“ Bürokratismus und Dokumentationspflichten feiern „fröhliche Urständ“. Aber, so Loichtl im Tips-Interview, er werde das Schelling bei Gelegenheit auch persönlich sagen.
>>> VIDEO: Gastronom Loichtl im kritischen Originalton <<<
FOTOSERIE und ARTIKEL von der 20-Jahr-Jubiläumsfeier in Loichtls FLIEGERBRÄU
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Weitere Artikel aus dem Raum St. Pölten https://www.tips.at/news/st-poelten,st-poelten-land
Kontakt Redaktion Tips St. Pölten: Werner Pelz, Mobil: 0676 700 11 75 // Mail: w.pelz@tips.at oder we_pe@gmx.at // Post: W. Pelz, Postfach 39, 3101 St. Pölten
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10.12.2015 22:58
Kritik und Originalton
Sehr geehrter Herr Loichtl, lieber Georg, danke für Deine Rückmeldung und Kritik. Dazu wie folgt: Wir haben das Interview vor ERKENNBAR laufender Kamera und offenem Mikrophon gemacht und ich habe mehrfach nachgefragt, ob ich dies – vor allem die jetzt beanstandeten Passagen - so verwenden kann und soll, was Du mehrfach bejahtest. Du blicktest dabei in die Kamera und sprachtest in das Mikrophon. Dass die Gastronomie derzeit nicht gut auf den Finanzminister zu sprechen ist, war auch aus Deiner Wortwahl und Kritik klar zu erkennen. Vor allem die Kritik an der Person des Finanzministers und seiner Arbeit war Dir sichtlich ein Anliegen. In einer Demokratie ist es auch selbstverständlich, Kritik offen zu äußern, dieses Recht nahmst Du Dir auch in den konkreten Fällen. Desgleichen sprachtest Du dich dezitiert gegen die Forderung der Landwirtschaftskammer aus, wonach die Herkunft der in der Küche verwendeten Produkte auf den Speisekarten der Gastronomie verpflichtend angeführt werden müsse. Du nanntest dies klar einen „unnötigen Bürokratismus“. Ich habe die in Rede stehenden Passagen in aller Eile zusammengeschnitten um damit zu dokumentieren, dass hier nicht etwas frei erfunden wurde. Ich bitte Dich, und etwaige Interessenten, höflich, den schlechten Ton zu entschuldigen. Hättest Du mir gesagt, dass ich etwas vom Interview nicht verwenden solle, hätte ich etwaige von Dir nicht gewollte bzw. wieder zurückgezogene Aussagen selbstverständlich WEDER für die Printausgabe noch für den Online-Artikel verwendet. Dass ein Interview selbstverständlich auch zugespitzt und komprimiert wird, liegt in der Natur der Sache. Schließlich soll ein Artikel - in diesem Fall - auch von nicht wirtschaftsaffinen Lesern, konsumiert werden. Mit besten Grüßen, Werner Pelz Die beanstandeten Passagen im Originalton hier zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=HVknqvRxmz8
10.12.2015 18:00
Des Promiwirts Freude und sein Hader mit dem Minister aus St
Geschätzter Werner Pelz, zu deinem Artikel "Des Promiwirts Freude und sein Hader mit dem Minister" möchte ich einige Darstellungen widerlegen: Nicht dass es Registrierkassen gibt (ich habe seit Bestehen meiner Betriebe immer damit gearbeitet) sonder die Art und Weise wie die Gastronomie in der Öffentlichkeit dargestellt wurde missfällt mir. Eine ganze Branche in Geiselhaft zu nehmen um damit etwaige Steuerreformzuckerl zu finanzieren kann nicht sein. Wir müssen ungleich härter für unsere Betriebe und Mitarbeiter arbeiten um alles am Laufen zu halten. Allergenkennzeichnungen werde ich nicht mit dem Herrn Finanzminister besprechen, da gibt es andere Stellen dafür. Seit Jahren arbeite ich in meinem Unternehmen nachhaltig, deshalb ist es mir auch wichtig zu wissen wo meine Produkte entstehen und welche Herkunft sie haben. Wir verwenden fast ausschließlich Produkte aus Niederösterreich und sind auch Partner von "so schmeckt NÖ". Deshalb distanziere ich mich von der Darstellung dass ich die Landwirtschaftskammer für die mögliche Deklarationspflicht auf den Speisekarten verantwortlich mache. Es ist mir persönlich wichtig sachlich zu bleiben und finde es schade dass mein Firmenjubiläum mit einem reißerischen Aufhänger missbraucht wird, dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Ich ersuche dies in Zukunft zu unterlassen. Mit den besten Grüßen Georg Loichtl