Österreichs jüngster Musikverein spielt groß auf

„Nach den ersten Proben haben wir gemerkt, es funktioniert eigentlich ganz gut“, schildert Kapellmeisterin Romana Huemer die Anfänge des jüngsten Musikvereines Österreichs. An eine Vereinsgründung war zu diesem Zeitpunkt, im Jahr 2013, aber noch nicht zu denken und das, obwohl bereits nach der ersten Ausschreibung 17 Musikbegeisterte der Einladung folgten, um miteinander zu musizieren. Damals nannte sich die Gruppe noch „Thominger Musi“. Im vergangenen Jahr wurde schließlich mit den Marschproben begonnen. „Da waren wir dann das erste Mal gemeinsam auf einem Musikfest. Das hat die Gemeinschaft noch mehr zusammengeschweißt und es ging immer mehr in Richtung Vereinsgründung“, so Huemer. Im März 2016 war es schließlich so weit: Die Gemeinde St. Thomas durfte sich über ihren ersten eigenen Musikverein freuen. Zuvor hatten Vereine aus den Nachbargemeinden bei Festlichkeiten musikalisch „ausgeholfen“, heute spielen die Thominger Musiker selbst groß auf. Anfang der 1990er-Jahre hätte es bereits erste Bemühungen für eine Vereinsgründung gegeben, jedoch ohne Erfolg. Umso größer ist die Freude, dass es nun geklappt hat. „Für mich darf das wachsen und muss nicht von Anfang an perfekt sein. Rückblickend ist es toll, dass es sich so schnell entwickelt hat“, erklärt die Kapellmeisterin. 30 Musiker und drei Markedenterinnen zwischen 13 und 71 Jahren verfolgen nun eine Leidenschaft: die Liebe zur Musik und zur Gemeinschaft. „Ein Leben mit Musik hat eine bessere Qualität. Die Gemeinschaft, die wir beim Musikverein St. Thomas haben, ist einzigartig. Wenn man gemeinsam auf etwas hinarbeitet und es präsentieren kann, schweißt das zusammen“, erzählt Romana Huemer. Für sie und ihren Verein sind öffentliche Auftritte immer etwas Besonderes: „Es war eine schöne Erfahrung, als wir das erste Mal einen Marsch spielten und die Leute applaudiert haben als würden wir ein richtiges Konzert spielen“. Besonders dankbar ist der Verein der Gemeinde, der Bevölkerung und den Vereinen von St. Thomas, von denen die Musiker immer großartig unterstützt werden.

Eigene Vereinstracht

Was wäre ein Musikverein ohne „Musig“wand“? Seit Kurzem kann der junge Verein seine eigene Tracht ausführen. Farblich orientiert hat man sich dabei am Schützenverein, der ebenfalls erst im vergangenen Jahr in der Gemeinde neu gegründet wurde. Der Rock ist braun und soll das Ackerland widerspiegeln. Die Farben der Gemeinde finden sich in der grün-goldenen Weste wieder. Auch an den Knöpfen und Aufnähern ist die Gemeinde mit dem Wappen präsent. Obwohl der Verein noch in den Kinderschuhen steckt und die zu spielende Literatur noch nicht ganz so anspruchsvoll ist, sei es laut Romana Huemer vor allem „schön, wenn man sieht, dass man immer mehr in der Gemeinde übernehmen kann. Wir müssen uns trotzdem viele Sachen, die anderswo schon Routine sind, Schritt für Schritt erarbeiten. Wir proben zum Beispiel einen Marsch Takt für Takt durch.“ Das Hauptziel der Musikanten aus St. Thomas sei, wie die Kapellmeisterin erklärt, „ein Musikverein für den Ort zu sein, um damit örtliche und pfarrliche Feste mitzugestalten“. Ein großer Erfolg für den Musikverein war auch das Maiblasen Ende April: „Es war ein wahres Volksfest für die Bevölkerung und ein richtig schönes Ereignis für uns“, freut sich Romana Huemer.

Die nächsten Auftritte des Musikvereines St. Thomas:

21.Mai: Schützenfest in Obertrum

12.Juni: Frühschoppen und Trachtenpräsentation

31.Juli: Frühschoppen s“Wirtshaus

15.August: Gottesdienst zur Feier der Ehejubilare und Frühschoppen Pfarrfest