Feierlichkeiten: Miva-Gründer wäre 100 Jahre alt
STADL-PAURA. Karl Kumpfmüller, der Gründer der Miva Austria und „Sternsinger-Opa“, wäre am 10. Jänner 100 Jahre alt geworden. Ein Grund für das Hilfswerk, des großen Mannes zu gedenken und zurückzublicken.
Anfang Jänner wird im Hilfswerk Miva eines Mannes mit viel Engagement und Nächstenliebe gedacht. Karl Kumpfmüller wurde 1918 geboren und im Stift Lambach christlich-sozial geprägt. Er war schon als junger Mann mit Pater Paul Schulte in Kontakt, der 1927 die Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft (Miva) in Deutschland gründete. Eine von Kumpfmüller organisierte Ortsgruppe Stadl-Paura unterstützte schon früh die deutsche Organisation. Nach dem Krieg setzte Kumpfmüller, unterstützt von seiner Frau Maria, alles daran, eine eigenständige österreichische Miva zu gründen, was am 22. Oktober 1949 auch gelang. Als Jahresleistung präsentierte man damals zwölf Fahrräder.
Ideengeber für die Sternsinger-Aktion
Über viele Jahre hatte die Miva ihre Zentrale im Hause Kumpfmüller, Besucher aus aller Welt kamen nach Stadl-Paura.1954 kam es zur ersten Zusammenarbeit der Miva mit der Katholischen Jungschar. Kumpfmüller war es, der die Idee hatte, den alten Brauch des Sternsingens wiederzubeleben. Mit den Spenden wurde klarerweise die Miva unterstützt. Heute ist die Dreikönigsaktion die erfolgreichste Aktion Österreichs für die Weltkirche und ein eigenständiges Hilfswerk. Die Miva wird aber nach wie vor unterstützt.
Christophorus-Aktion
1960 prägte Kumpfmüller den Slogan „Für jeden unfallfrei gefahrenen Kilometer einen Groschen für ein Missionsauto“. Der Groschen wurde in der Zwischenzeit zum Zehntel-Cent – die Christophorus-Aktion ist aber bis heute die wichtigste kirchliche Sammlung und größte Einnahmequelle der Miva.
Fast 70 Jahre erfolgreich
1978 übergab Karl Kumpfmüller sein Lebenswerk an seinen Sohn Franz Xaver. Heute leitet seine Enkelin Christine Parzer die Organisation. Karl Kumpfmüller starb 1988 im Alter von 70 Jahren.
Dank der Spendenfreudigkeit der Österreicher konnte die österreichische Miva in ihrer fast 70-jährigen Geschichte Projektpartnern in über 100 Ländern mit über 35.500 Transportmitteln aller Art (und im Gesamtwert von über 150 Millionen Euro) unterstützen. Miva-Organisationen sind außerdem in Großbritannien, Südkorea, Slowenien, der Slowakei und Polen entstanden.
Im Jahr 1989 wurde der Beschaffungsbetrieb der Miva (BBM) gegründet. Die Organisation ist Spezialistin für den Ankauf und Transport von Fahrzeugen, versendet Hilfsgüter und setzt Infrastruktur-Projekte um. Das Christophorushaus in Stadl-Paura ist seit 2003 Sitz der Miva und des BBM.
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