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Hausmittel: Von der Zwiebel bis zum Grippebrot

Ariane Zeilinger, 03.04.2018 08:16

STEINAKIRCHEN. Nach der klirrenden Kälte locken die ersten warmen Sonnenstrahlen die Menschen wieder aus ihren Häusern - hervor unter der Kuscheldecke, raus aus der Winterjacke und hinaus ins Freie. Doch geht der Frühlingsbeginn oftmals auch mit Erkältungen einher. Tips sprach mit Monika Vesely vom Kräuterkraftwerk, über bewährte Hausmittel gegen Husten, Schnupfen und Erkältungsbeschwerden.

Ein Sirup aus schwarzem Rettich oder Zwiebel lindern Beschwerden bei Husten.
Symbolfoto: Zeilinger
  1 / 3   Ein Sirup aus schwarzem Rettich oder Zwiebel lindern Beschwerden bei Husten. Symbolfoto: Zeilinger

Neben den bekannten Essigpatscherl, Topfenwickeln, Ingwer und Co gibt es eine Reihe anderer wirksamer Hausmittel, die gegen Erkältungsbeschwerden helfen – ehe ein Arzt aufgesucht wird. „Ein Hausmittel, dass auch gut bei Kindern wirkt, ist der Bienenwachswickel, hier kann sanft mit der Wärme gearbeitet werden“, erklärt Monika Vesely.

Die Zwiebel – ein Allrounder

„Die Zwiebel ist eines der am häufigsten genannten Hausmittel. Sie hilft gegen Ohrenschmerzen und Erkältungen aller Art – nicht nur in Form eines kalten oder warmen Wickels als Auflage auf Brust oder Ohren. Frisch geschnittene Zwiebel können auch auf den Nachttisch neben das Bett gestellt werden - die freigesetzten ätherischen Öle können Husten und un deine verstopfte Nase wieder frei machen….bei Kindern lindern“, so Vesely.

Und auch selbsthergestellter Zwiebelsirup kann bei Husten Linderung verschaffen. Dazu ein bis zwei Zwiebeln schälen und klein schneiden. Anschließend einige Esslöffel Honig (oder Zucker) zu den Zwiebeln geben und das Zwiebel-Zuckergemisch mindesten zwei Stunden ruhen lassen. Sind die zwei Stunden vergangen kann nochmals Honig (oder Zucker) hinzu gegeben werden, woraufhin das Gemisch wiederum zwei Stunden ziehen sollte. Danach Zwiebelstücke absieben und fertig ist der Zwiebelsirup. Der Zwiebelsirup eignet sich ab dem zweiten Lebensjahr und kann mit mehrmals ein Esslöffel täglich angewendet werden.

Schwarzer Rettich und Kren

Auch aus schwarzem Rettich kann einfach Hustensaft hergestellt werden. Dazu einen frischen Schwarzen Rettich aushöhlen, ein Loch (mit einer Stricknadel) in die Unterseite stechen und mit Zucker (wahlweise Kandiszucker oder brauner Zucker) füllen. Die Rübe wird nun über Nacht auf ein Glas gesetzt, worin der Saft aufgefangen wird. Bei verschleimten Husten mehrmals täglich anwenden – zwei bis fünf Teelöffel pro Tag). „Bei Hustensäften besitzt die Süße zusätzlich heilfördernde Wirkung“, so Vesely.

„Wird Kren bei Kindern eingesetzt – wie bei den bekannten Krenketten – rate ich zur Vorsicht. Diese sollte nie auf der nackten Kinderhaut aufliegen, sondern auf dem Gewand. Die antiviralen Wirkstoffe des Krens werden von den Kindern über die Atemwege aufgenommen – was Linderung bei Husten verschafft“, erklärt die Expertin.

Inhalieren bei Schnupfen

Bei Schnupfen kann die Inhalationen mit Kamille oder Salz helfen. Inhalationen befeuchten die Atemwege, was das Atmen enorm erleichtert. Dazu einfach aufgekochtes Wasser mit einer Hand voll Kamillenblüten oder drei Esslöffeln Salz mischen. Das Gesicht über die Schüssel halten und mit einem Tuch abdecken. Auch einige Tropfen ätherischer Öle wie Pfefferminze, Thymian und Eukalyptus können inhaliert werden. Worauf hier besonders auf die Qualität der ätherischen Öle geachtet werden sollte.

„Bei trockenem Husten, kann auch der Einsatz der Ringelblume Linderung bei den Beschwerden verschaffen“, so Vesely.

Holunderblütentee gegen Erkältungen

Holunder wird bei Infektionen in den oberen Atemwegen angewendet. Bei ersten Anzeichen, dass eine Erkältung im Anmarsch ist, kann aus Holunderblüten Tee gebrüht werden. Dieser wirkt schweißtreibend und gesüßt steigert er die Schleimproduktion in den Bronchien. Des weiteren sind die Blüten dafür bekannt, dass sie Eigenschaften besitzen, die Viren abwehren können. Dazu für eine Tasse Tee zwei Teelöffel voll mit kochendem Wasser übergießen und nach fünf Minuten abseihen. Mehrmals täglich ein bis zwei Tassen frisch zubereiteten Tee trinken. Vesely ergänzt: „Im Idealfall wird der Holunderblütentee mit einem Sirup aus den Holunderbeeren gesüßt. Hustentees immer süßen – da eine die Insulinausschüttung die Bronchialsekretion anregt – deshalb sind die meisten Hustensäfte süß. Es macht also Sinn den Erkältungstee zusätzlich mit Honig oder einem selbst gemachten Holunderbeerensirup zu süßen. Die schwarzen Holunderbeeren wirken zudem entzündungshemmend und erhöhen mit ihrem hohen Vitamin C Gehalt die Widerstandskraft gegen Infekte. Aber auch Lindenblütentee besitzt eine Schweißtreibende Wirkung“.

Thymiantee und Grippebrot

„Bei Erwachsenen kann bei Bronchitis und/oder Husten auch ein Thymianfußbad Linderung der Beschwerden bringen“, rät die Expertin. „Dazu einfach eine Tasse Thymiantee in ein warmes Fußbad geben. Bei Kindern rate ich beim Einsatz von Thymian zur Vorsicht“, so Vesely weiter.

„Ein Hausmittel bei Grippebeschwerden ist das Grippebrot. Dazu einfach rohen Knoblauch (eine Zehe frisch geschnitten oder gepresst), viel Thymian und Honig auf ein Butterbrot streichen – am besten alles frisch geschnitten oder gepresst. Es schmeckt überraschend gut! Verspürt man Erkältungsbeschwerden, können auch einige rohe Knoblauchzehen gegessen werden. Knoblauch hilft nachweislich gegen verschiedene Schnupfenvirenstämme“, verrät Monika Vesely.

„Am besten ist es, wenn man gleichzeitig auf mehrere Hausmittel setzt und sich nicht nur auf den Einsatz eines fixiert. Darüber hinaus hilft viel Ruhe“, merkt die Expertin abschließend an. Hausmittel ersetzen keinen Besuch beim Arzt und eignen sich nicht für eine dauerhafte Anwendung – bei bestehenden Beschwerden sollte unbedingt der Hausarzt aufgesucht werden.


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