Hilflos im Schlauchboot - zwei Männer aus der Steyr gerettet
STEYR. Bei der Kruglwehr blieben am Mittwoch zwei Männer mit ihrem Schlauchboot im Kehrwasser hängen und konnten sich nicht mehr selbst aus der gefährlichen Lage befreien.
Eine sehr gefährliche Situation bei der Kruglwehr in der Steyr fand ein glückliches Ende. Ein Schlauchboot mit zwei Personen nutzte die Fahrrinne in der Mitte der Wehr, blieb aber im Kehrwasser hängen, das sich in einer Kreiselbewegung wieder zurück zum Wehr dreht.
Wasser aus dem Boot geschöpft
Durch die Kraft des Rücklaufes konnten sich die beiden Männer nicht mehr aus ihrer gefährlichen Lage befreien und mussten immer wieder Wasser aus dem Boot schöpfen. Ein Augenzeuge ihrer vergeblichen Befreiungsversuche verständigte gegen 16 Uhr die Rettungskräfte. Als erster beim Einsatzort war Dietmar Ramsner, in ehrenamtlicher Funktion Landesreferent für Wildwasser bei der Österreichischen Wasserrettung.
Badegäste helfen mit
Während wahrscheinlich manchen Autos sogar das Pannendreieck fehlt, ist das Privatfahrzeug des obersten Wildwasserretters in OÖ auch mit einem Wurfsack bestückt. Gemeinsam mit zwei Badegästen konnte sich Ramsner von der Seite im Wasser soweit dem Schlauchboot nähern, dass er einen sicheren Wurf anbringen konnte. Nachdem die beiden knapp 30.Jährigen im Schlauboot den Wurfsack sicher gepackt hatten, zogen die drei Retter am anderen Seilende mit ihrem Eigengewicht das Schlauchboot aus dem Rücklauf, indem sie sich von der Strömung flussabwärts treiben ließen. Die beiden Geretteten blieben unverletzt und kamen mit dem Schreck davon.
Starke Rückströmung
Doch was war hier genau passiert? Besonders bei künstlichen Staustufen und Wehranlagen kann sich direkt nach einem Wasserfall eine sogenannte Wasserwalze bilden. Durch starke Rückströmungen, sogenannte Kehrwässer, werden Personen immer wieder in den Gefahrenbereich gezogen und können sich daraus selbst fast nicht mehr befreien. Bei stärkerer Strömung werden die Opfer wie in einer Waschmaschine immer wieder im Kreis unter Wasser gedrückt, zusätzlich ist der Auftrieb im Weißwasser durch die darin vermischte Luft stark verringert.
Badeverbote ernst nehmen
Auch Ersthelfer, die ungesichert zu einem Verunglückten ins Wasser springen, erleiden unweigerlich das gleiche Schicksal. Daher gilt es bei Wehranlagen besondere Vorsicht walten zu lassen und unbedingt örtliche Bade- und Betretungsverbote zu befolgen.
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