Streit um 300 Meter neue Straße

Schon vor Jahren hatten Anrainer in Stadlkirchen über 100 Unterschriften gegen eine neue Straße gesammelt, das Thema war dann auch vom Tisch. Bis es jetzt im Straßenbau-Programm der Gemeinde wieder auftauchte. „Es gibt eine Empfehlung vom Ausschuss, entschieden wird in der Gemeinderatssitzung am 24. März“, sagt Bürgermeister Johannes Kampenhuber (ÖVP) im Tips-Gespräch. „Wir wollen niemanden zwangsbeglücken. Entscheidend ist, ob die Stadlkirchner die Straße wollen oder nicht“, so das Gemeindeoberhaupt. Die 85.000 Euro für das Projekt sind jedenfalls reserviert.

Viele Falschparker

Als wahrscheinlich gilt, dass eine Entscheidung vertagt und seitens der Gemeinde das Gespräch mit den Stadlkirchnern gesucht wird. Die Grünen sprechen sich vehement gegen den Bau der Straßenstücke aus. „Für uns ist es völlig unverständlich, dass parallel zur bereits bestehenden Straße durch Stadlkirchen eine weitere gebaut werden soll. Die vorhandene Stadlkirchner Straße wird regelmäßig von gesetzeswidrig parkenden Autos zugestellt. Das scheint auch das einzige Argument der Befürworter zu sein“, sagt Gemeindevorständin Julia Kaineder. „Die simple Einhaltung der Straßenverkehrsordnung wäre die billigere und umweltfreundlichere Lösung.“

Wertvoller Lebensraum

Auch der Lebensraum vieler Tiere in einem angrenzenden Wald samt Biotop wäre gefährdet. „Grundsätzlich handelt es sich hier um ein Feuchtbiotop in naturnahem Baumbestand, beides ist stark erhaltenswert. Eine allfällige Entfernung abgestorbener Eschen muss schonend durchgeführt werden. Erlen, zum Beispiel die Schwarz-Erle, und Traubenkirschen zum Nachsetzen wären in diesem Bereich sehr gut geeignet. Besser wäre noch ein natürlich aufkommender Jungwuchs“, so Biologe Peter Prack aus Kronstorf.