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Liebestolle Rehe sorgen für erhöhte Unfallgefahr

Robert Hofer, 05.08.2022 10:13

REGION STEYR. „Die Tiere nehmen um sich herum kaum noch etwas anderes wahr, sind sozusagen blind vor Liebe“, erklärt Bezirksjägermeister Rudolf Kern. 

Die Böcke kämpfen um die Gunst der Geißen und ihr Revier. (Foto: Florian Fritsch)
photo_library Die Böcke kämpfen um die Gunst der Geißen und ihr Revier. (Foto: Florian Fritsch)

Sprengzeit, Blattzeit oder Brunft wird die Fortpflanzungszeit des Rehwildes genannt, die derzeit stattfindet und noch bis circa Mitte August andauert. Gerade für die Böcke ist diese Zeit sehr intensiv, da es hier auch immer wieder zu Territorialkämpfen zwischen den männlichen Tieren kommt. Um sich mit einer Geiß zu paaren, müssen die Böcke Beharrlichkeit und Geschick aufbringen. Denn bei ersten Annäherungen flüchtet die Rehgeiß, so dass es zu einer Art Hetzjagd kommt, dem Treiben. „Dieses Treiben, wenn das Männchen das Weibchen durch Wald sowie über Wiesen und Felder verfolgt, um es zu begatten, kann unter Umständen recht rasant über mehrere 100 Meter gehen, und es wird oft von einem lauten Keuchen des Bockes begleitet. Die Tiere nehmen um sich herum kaum noch etwas anderes wahr, sind sozusagen blind vor Liebe“, erklärt Bezirksjägermeister Rudolf Kern. 

Erhöhte Unfallgefahr

Das blinde Treiben der liebestollen Wildtiere erhöht das Unfallrisiko auf den Straßen. Nicht nur in Walddurchfahrten oder auf beschilderten Streckenabschnitten kreuzen Rehe nun vermehrt die Straße, sondern auch auf Überlandstrecken. Der verstärkte Wildwechsel findet zudem nicht nur in den Abend- und Morgenstunden statt, sondern den ganzen Tag über. Vorausschauendes Fahren und ein gedrosseltes Tempo sorgen für Sicherheit im Straßenverkehr. „Rehe am Straßenrand oder im angrenzenden Wald zu sehen, sollte für Autofahrer ein Signal sein. In der Brunft ist ein Reh selten allein unterwegs. Man muss immer mit einem zweiten rechnen“, appelliert Bezirksjägermeister Kern jetzt für verstärkte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr.

Weite Kreise

Sogenannte „Hexenringe“ entstehen, wenn das Treiben der brunftigen Rehe den Höhepunkt erreicht. Die Rehgeiß verlangsamt die Flucht vor dem von ihr auserwählten Bock und flüchtet nicht mehr geradlinig, sondern kreisförmig. Dabei blickt die Rehgeiß öfters nach hinten, bis der Rehbock ihr wieder folgt. Bei diesem Ritual des Nachlaufens entstehen Muster im Gras. Aus der Vogelperspektive sind meist zwei aufeinanderliegenden Kreise bzw. ein Achter erkennbar. Im frischen Gras bzw. in Kornfeldern sind diese Muster noch lange nach der Paarung zu erkennen.

 Phänomen der Natur

Die Fortpflanzung bei den Rehen ist auf circa vier Wochen im Jahr beschränkt, wobei die Geiß etwa vier Tage brunftig ist. Danach sind sie 40 Wochen lang trächtig bzw. „beschlagen“, wie man in der Jägersprache sagt - 18 Wochen davon mit Keimruhe. Dies ist ein Phänomen der Natur, dass ein befruchtetes Ei in der Entwicklung einfach stillsteht. Wenn dies jedoch nicht so wäre, dann würden die Kitze in die harte Winterzeit hineingeboren werden. Erst im nächsten Mai werden ein bis zwei, manchmal sogar auch drei Kitze gesetzt.

 


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