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Simon Weißensteiner aus Gaflenz engagiert sich freiwillig in Kenia

Robert Hofer, 27.07.2023 06:37

GAFLENZ. Für den 20-jährigen Simon Weißensteiner beginnt im September ein großes Abenteuer. Er macht ein Volontariat in Afrika und wird dort in der Erwachsenenbildung tätig sein.

Simon Weißensteiner (Foto: Julian Funk)
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Ursprünglich wollte Simon Weißensteiner nach Abschluss der HTL für Hoch- und Tiefbau mit Schwerpunkt Holzbau in Linz seinen Zivildienst beim Roten Kreuz absolvieren. Letztlich hat er sich aber für ein großes Abenteuer entschieden. „Meine Schwester Helene hat vor einigen Jahren mit „Volontariat bewegt“ ein Freiwilliges Soziales Jahr in Indien absolviert. Wir haben sie damals dort besucht. Das hat mich beeindruckt“, erzählt der 20-Jährige, der nach der Matura als Zimmerer beruflich bei der Firma MHB – Holz und Bau in Waidhofen/Ybbs einstieg.

Den Auslandszivildienst in der „Don Bosco Secondary Technical School“ in Embu in Kenia wird er gemeinsam mit Raphael Wimmer (18) aus Pichl bei Wels antreten. Abflug nach Afrika ist am 10. September. „Wir sind die ersten Volontäre, die dort hinkommen. Unsere Hauptaufgabe ist die Betreuung von Erwachsenen in einer Berufsschule“, erzählt Weißensteiner. Der Gaflenzer und sein Mitstreiter planen, durchgehend für zehn Monate zu bleiben. „Wenn es einen familiären Notfall geben würde, könnte ich aber schon nach Hause fliegen“, so Weißensteiner, dessen Eltern eine kleine Landwirtschaft betreiben. Im Haus leben auch die pflegebedürftigen Großeltern.

Gut vorbereitet

Seinen Mit-Volontär Raphael Wimmer, ebenfalls ein HTL-Absolvent, lernte der junge Gaflenzer an vier Terminen kennen, bei denen die Freiwilligen auf ihre Aufgabe vorbereitet wurden. „An drei Wochenenden und bei einem ganzwöchigen Workshop wurde uns alles erklärt. Zum Beispiel wie der Tagesablauf sein wird oder wie es mit Versicherungen funktioniert.“ Während andere Volontäre aus Österreich in diversen Ländern in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden, haben es Holz-Spezialist Weißensteiner und Elektrotechniker Wimmer in Kenia mit Erwachsenen zu tun. Sie sollen ihre Erfahrung und ihr Können aus der HTL bzw. dem Berufsleben einbringen. „Was uns wirklich erwartet, müssen wir aber auf uns zukommen lassen“, sagt der Gaflenzer. Außer einem Taschengeld gibt es kein Gehalt, auch an der Finanzierung müssen sich die Volontäre beteiligen und im Vorfeld Spenden sammeln.

Land entdecken

Abseits des Volontariats wollen die Oberösterreicher auch das Land entdecken. „Der Mount Kenya mit 5.199 Metern Höhe ist nicht weit weg. Da möchten wir schon mal so weit raufgehen wie es geht“, erzählt der 20-Jährige. Auch die Hauptstadt Nairobi ist von Embu nur 130 Kilometer entfernt, wobei den Ennstaler Städte generell weniger reizen als die Natur. Ein Besuch des Serengeti-Nationalparks im Nachbarland Tansania ist geplant.

Berufliche Ziele

Weißensteiner will die Zeit im Ausland genießen, schließlich „macht man das ja nur, wenn man jung ist.“ Wie es danach weiter geht, ist für ihn offen. „In der Zimmerei hat es mir sehr gefallen, das kann ich mir für die Zukunft ebenso vorstellen, wie den Wechsel ins Büro. „Da ist die Erfahrung auf den Baustellen auch extrem wichtig.“ Seine Arbeitskollegen bei MHB würden sich jedenfalls über seine Rückkehr freuen. „Wenn mir das Volontariat extrem gut gefällt, schließe ich auch einen Wechsel in den sozialen Bereich nicht aus“, so Simon Weißensteiner.

Seit über 30 Jahren werden Freiwilligeneinsätze von den Trägerorganisationen Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Boscos durchgeführt – den gemeinsame Verein Volontariat bewegt gibt es seit zehn Jahren. Die neuen Freiwilligen treten in die Fußstapfen von 750 Vorgängern.

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