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Pfarrstrukturreform: Dekanat Steyrtal ins Vorbereitungsjahr gestartet

Sophie Kepplinger, BA, 24.10.2023 08:37

STEYRTAL. Im Herbst starten sieben weitere Dekanate die Vorbereitungsphase für die Umsetzung der Pfarrstrukturreform der Katholischen Kirche in Oberösterreich. Für das Dekanat Steyrtal begann nun der zweijährige Prozess. Zum Dekanat gehören die Pfarrgemeinden Aschach an der Steyr, Frauenstein, Grünburg, Leonstein, Molln, Schiedlberg, Sierning, Sierninghofen-Neuzeug, Steinbach an der Steyr und Waldneukirchen.

  1 / 7   Das Kernteam, das den Prozess leitet (v. l.): Dechant Karl Sperker, Prozessverantwortliche Doris Kastner, Christa Meuwissen, Marilies Eckhart, Alois Dambachmayr, Alois Hofmann, Annemarie Singer, Josef Rotbart, Katharina Brandstetter. (Foto: Christian Blumenschein)

Das Dekanat Steyrtal startete im FOKUS Sierning nun den Umsetzungsprozess. An der Startveranstaltung nahmen über 100 haupt- und ehrenamtlich engagierte Personen aus allen Pfarrgemeinden und pastoralen Orten des Dekanats teil. Pastorale Orte sind neben den Kirchen- und Pfarrgemeinderäumen die Alten- und Krankenpastoral sowie BEZIEHUNGLEBEN, die Kirchenbeitrag-Beratungsstelle, die RegionalCaritas und die Pfarrcaritaskindergärten.

Dechant Karl Sperker: „Mit diesem gemeinsamen Start wollen wir bei uns im Steyrtal ins Tun kommen.“

Dechant Karl Sperker begrüßte die Teilnehmer mit ermutigenden Worten: „Eine diözesane, oberösterreichweite territoriale, strukturelle und inhaltliche Reform soll von der Papierform in die Wirklichkeit übersetzt werden. Es braucht neue Wege. Und wir werden gut beraten sein, wenn wir auf dem neuen Weg die alten, aber vielleicht auch liebgewordenen Spurrillen zurücklassen und nicht in den neuen Weg mit einbauen. Jesus würde vermutlich ermutigend sagen, dass wir den neuen Wein nicht in die alten Schläuche füllen sollen. Mit diesem gemeinsamen Start wollen wir bei uns im Steyrtal ins Tun kommen. Es gilt, diesen neuen pastoralen Weg gemeinsam zu bauen und im Bauen begehen wir ihn auch. Los geht’s – in Gottes Namen!“

Das Kernteam

Am Beginn der Auftaktveranstaltung wurden die Mitglieder des Kernteams vorgestellt. Zum Kernteam, das den Prozess leitet, gehören Dechant Karl Sperker, Projektkoordinatorin Doris Kastner, Katharina Brandstetter, Alois Dambachmayr, Marilies Eckhart, Karin Granig, Alois Hofmann, Christa Meuwissen, Astrid Priller, Josef Rotbart und Annemarie Singer.

Strukturen müssten umgebaut und pastorale Themen neu gedacht werden

Irmgard Lehner, Leiterin des Fachbereichs „Seelsorger in Pfarren“ der Diözesanen Dienste, nahm als Vertreterin der Diözesanleitung teil. Sie unterstrich die Worte des Dechants, indem sie die Beweggründe des Reformprozesses skizzierte: Die derzeitige Kirchenstruktur bringe Menschen und das System an seine Grenzen. Die Strukturen müssten umgebaut und pastorale Themen neu gedacht werden, damit Kirche den Anschluss an die Menschen nicht verliere. Daher sei von der Diözesanleitung eine neue Struktur als Rahmen beschlossen worden. „Wir als Diözese Linz unternehmen diese große Anstrengung, um auch in den nächsten Jahren lebendige Kirche auf der Fläche Oberösterreichs zu sein. Wir setzen einen mutigen und kraftvollen Schritt, damit es auch in Zukunft pastorale Orte nahe bei den Menschen gibt, wo Christ-Sein gelebt und kennengelernt werden kann, wo in der Spur Jesu gefeiert und das Evangelium erfahrbar wird. Nun geht es darum, gemeinsam ein neues Bild innerhalb des Rahmens zu gestalten.“

Chancen und Herausforderungen

In Kleingruppen diskutierten die Teilnehmer bei der Auftaktveranstaltung die Chancen und Herausforderungen des Strukturprozesses in ihrem Dekanat. Chancen wurden vor allem im größeren pastoralen Raum und in der Zusammenarbeit der Pfarrgemeinden bei der Sakramentenpastoral (Erstkommunion- und Firmvorbereitung), sozialen Hilfsstrukturen und größeren Projekten, wie der Langen Nacht der Kirchen, gesehen. Herausforderungen betreffen vorrangig die Frage, wie Ehrenamtliche gewonnen werden können, etwa für die Aufstellung der Seelsorgeteams oder im Bereich der Jungschar-, Ministranten- und Jugendpastoral.

Fragen zum Prozess beantwortete Martin Schachinger, Leiter der Stabsstelle Pfarrstruktur. Er informierte beim Auftakt über den Ablauf der beiden Umsetzungsjahre und die nächsten Schritte auf dem Weg, etwa die Findung des gemeinsamen Pfarrnamens und eines geeigneten Standorts für das Pfarrbüro.

Rechtliche Gründung als Pfarre soll mit 1. Jänner 2025 erfolgen

Mit Herbst 2024 soll das Dekanat Steyrtal, unterstützt durch Bildungs- und Begleitprozesse, in der neuen Struktur zu arbeiten beginnen. Die rechtliche Gründung als Pfarre erfolgt mit 1. Jänner 2025. Diesen Umstellungsprozess sollen bis 2028 alle Dekanate beziehungsweise Pfarren in Oberösterreich durchlaufen haben.

Das Umsetzungskonzept der Pfarrstrukturreform sieht 39 „Pfarren“ vor, die aus mehreren Pfarrteilgemeinden ,kurz: Pfarrgemeinden, mit ihren historischen lokalen Rechtsträgern „Pfarrkirche“ und „Pfarrpfründe“ bestehen. Die Pfarrgemeinden werden zwar eine weitgehende Selbstständigkeit (auch finanzieller Art) für ihren Bereich bewahren können, zugleich sollen sie vom größeren Ganzen der Pfarre und der Zusammenarbeit der Seelsorgeverantwortlichen profitieren.

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