Jagdkursleiter aus dem Ennstal: „Die richtige Handhabung der Waffen ist das Wichtigste“
GROSSRAMING. „Ich arbeite gerne mit Menschen und will vor allem mein Wissen weitergeben“, sagt der Großraminger Karl Garstenauer. Er leitet seit neun Jahren den Jagdkurs Weyer und verzeichnet immer mehr Frauen, die sich auf die „Grüne Matura“ vorbereiten.
Schon als Kind war Karl Garstenauer von Greifvögeln fasziniert und das Ziel Falkner werden zu wollen, rasch formuliert. Bis er das Vorhaben tatsächlich umsetzen konnte, dauerte es aber noch. Beruflich war der gelernte Elektriker 45 Jahre bei der EBG tätig, zuletzt als Bauleiter. Seit sieben Jahren ist der 68-Jährige in Pension und hat damit viel Zeit für sein größtes Hobby: die Jagd.
Gesetzlicher Auftrag
Vor 35 Jahren legte Garstenauer die Jagdprüfung ab. „Aber nur, weil ich Falkner werden wollte. Am Selbst-Schießen war ich damals nicht interessiert“, erzählt der Ennstaler. Die Beizjagd mit den Greifvögeln faszinierte ihn. Doch bald war er auch vom konventionellen Jagen begeistert. In Reichraming kümmert er sich um ein 100 Hektar großes Bundesforste-Revier an der Südseite des Schiefersteins, zudem ist er in Laussa als Jagdschutzorgan für eine 120 Hektar große Eigenjagd beauftragt worden.
In der von Mai bis Dezember laufenden Saison ist Garstenauer praktisch täglich im Wald unterwegs. „Die Beziehung zur Natur und den Lebewesen macht es aus“, sagt der 68-Jährige. In seinem Jagdzimmer sammelten sich in den letzten Jahrzehnten etliche Trophäen an, so hat er bereits über 100 Rehböcke geschossen. „In erster Linie müssen wir unseren gesetzlichen Auftrag erfüllen und den Abschussplan einhalten“, betont Garstenauer.
Strenger Lehrer
Der nächste Jagdkurs Weyer startet am 7. November, ein Dutzend Anmeldungen gibt es bereits. „Es waren in den letzten Jahren immer zwischen 15 und 36 Teilnehmer. Und dass immer mehr Frauen dabei sind, ist ein anhaltender Trend. Es gibt mittlerweile viele tolle Jägerinnen. Aber auch die Fälle, wo zwar die Prüfung gemacht wird, die Jagd aber nicht praktiziert wird“, erzählt Garstenauer, der ein durchaus strenger Lehrer ist. „Man soll sich das schon gut überlegen und muss auch psychisch in der Lage sein, die große Verantwortung zu übernehmen.“
Für Kurs, Prüfung und Jagdkarte muss man mit Kosten von rund 2.000 Euro rechnen. Der Jagdkurs dauert ein halbes Jahr, zweimal in der Woche wird gelernt. „Man braucht umfangreiches Wissen, um gut gerüstet zu sein. Die richtige Handhabung der Waffen ist das Wichtigste“, betont Garstenauer.
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