Der Traum vom Ironman ging für Silke Danninger in Erfüllung
STEYR. Silke Danninger kommt aus einer fußballverrückten Familie. Vater Karl Heinz ist beim ATSV Steyr eine Vereinslegende, Bruder Alexander spielte jahrelang Regionalliga und ist jetzt Vorwärts Co-Trainer. Auch selbst jagte die 40-Jährige dem Ball nach, ihre große Leidenschaft gilt aber dem Ausdauersport.
Die Lehrerin der Musik-Mittelschule Promenade spielte in der Damen-Mannschaft des ATSV Steyr, betreute bei Vorwärts als Trainerin die jüngsten Kicker im Fußball-Kindergarten. Seit einigen Jahren hat sich die Steyrerin dem Ausdauersport verschrieben, war viel in der Ultralauf-Szene aktiv. Sie absolvierte 100-Kilometer-Bewerbe und auch 24-Stunden-Rennen. „Außerdem bin ich leidenschaftliche Rennradfahrerin“, erzählt die 40-Jährige.
Der große Wunsch, einen Ironman-Triathlon zu absolvieren, schlummerte schon länger in ihr, heuer war es so weit. In Klagenfurt nahm sie die Distanz von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einen Marathon-Lauf (42,2 Kilometer) in Angriff.
Emotionalster Wettkampf
„Es war bis jetzt mein härtester, schönster und emotionalster Wettkampf. Ein Ironman prägt für den Rest des Lebens. Es erfordert Herzblut, Leidenschaft, Ausdauer und den Willen durchzuhalten, um seine Ziele zu erreichen, selbst wenn es schwierig wird“, sagt Danninger.
Beim Bewerb in Kärnten hatte sie bei enormer Hitze mit Magenproblemen zu kämpfen, musste drei Kilometer vor dem Ziel sogar stoppen. „Da war ich wirklich am Limit, Aufgeben aber keine Option.“ Tausende Zuschauer und vor allem ihre Familie entlang der Strecke bescherten ihr Gänsehaut und die Motivation durchzuhalten.
Mit einer beachtlichen Ironman-Debützeit von 12:23.16 Stunden kam sie überglücklich ins Ziel, belegte in ihrer Altersklasse den 16. Platz. Sie hätte damit gar das Ticket für die Ironman-WM auf Hawaii gelöst, lehnte aber ab. „So eine besondere Reise gehört gezielt organisiert und soll definitiv in die Saisonplanung passen. Ich bin mir aber sicher, ich werde mir irgendwann diesen Traum erfüllen.“
Kein strikter Trainingsplan
Die Vorbereitungszeit auf den Ironman war lange und fordernd, mit bis zu 25 Stunden Training in der Woche über einen Zeitraum von zehn Monaten. „Ich habe mich intensiv eingelesen und meine Trainingseinheiten selbst gestaltet. Einen strikten Plan habe ich nicht verfolgt, um den Spaß am Training nicht zu verlieren. Ich trainiere viel nach Gefühl, höre auf meinen Körper“, so Danninger.
Wertvolle Tipps bekam sie von ihrem Onkel Heinrich Pilch, selbst mehrfacher Ironman-Teilnehmer.
Zweifache Mutter
Unterstützung bezüglich Trainingsmöglichkeiten erhält die Sportlerin von ihren beiden Vereinen (Askö Laufrad, LAC BMD Amateure Steyr), auch ihre beiden Töchter und die ganze Familie stehen voll hinter ihr. Vier Wochen nach dem Ironman war Silke Danninger beim 24-Stunden-Radmarathon in Grieskirchen dabei, spulte dort 602 Kilometer ab und wurde Fünfte. Nächstes Ziel ist der 6-Stunden-Lauf am 13. September in Steyr.
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