Gemeinden der Region Steyr stehen mit 145 Millionen Euro in der Kreide
REGION STEYR. Auf der Seite www.gemeindefinanzen.at legen die Kommunen ihre Finanzdaten offen. Punkto Schuldenstand zeigt sich in der Region Steyr ein deutliches Nord-Süd-Gefälle.
Die aktuellsten Daten stammen aus den Rechnungsabschlüssen 2016. Wenig überraschend weisen die Gemeinden im strukturschwachen Süden des Bezirks, also im Ennstal, die höchste Pro-Kopf-Verschuldung auf. In Großraming liegt diese bei 3559 Euro, damit führt man diese Negativ-Statistik vor Reichraming, Ternberg und Weyer an. Steyr liegt mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1567 Euro im Mittelfeld, in Pfarrkirchen ist sie mit 272 Euro am niedrigsten.
Schulden sinken
Insgesamt weisen die 23 Gemeinden im Tips-Steyr-Verbreitungsgebiet einen Schuldenstand von 144,75 Millionen Euro auf (2016). Gegenüber 2015 konnte dieser Wert gedrückt werden (149,43 Millionen Euro). Das sei laut Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl bemerkenswert. „Wir machen Management mit Hausverstand. Dauerhaft kann niemand mehr ausgeben, als er einnimmt. Solidarisch unterstützen die Gemeinden in Gunstlagen jene in strukturschwachen Regionen über die Bedarfszuweisungsmittel.“
Weniger Freiraum
Ein überaus wichtiger Indikator für die Investitionsmöglichkeiten der Gemeinden ist die sogenannte „freie Finanzspitze“. Das ist jener Wert, der durch Abzug der Tilgung von Finanzschulden vom Saldo der laufenden Gebarung errechnet wird. Je höher die freie Finanzspitze ist, desto mehr können die Gemeinden außerhalb ihrer laufenden Pflichtausgaben investieren. In den 20 Gemeinden des Bezirks Steyr-Land ist dieser Wert von 3,73 Millionen Euro (2015) auf 2,75 Millionen Euro deutlich gesunken.
Vergleiche möglich
Die Zeitreihe auf der Seite www.gemeindefinanzen.at reicht über fünf Jahre zurück und ermöglicht damit auch einen Blick auf die Entwicklung in einem längeren Zeitraum. „Mit der Vergleichsfunktion kann jeder Bürger seine eigene Gemeinde mit jeder anderen in Österreich vergleichen“, erklärt Riedl. Auch Vergleiche mit den Durchschnittsausgaben der Gemeinden im Bezirk, auf Landesebene oder im Bundesdurchschnitt sind möglich.
Tatsächliche Ausgaben
Die Ausgaben und Einnahmen für die jeweiligen Bereiche sind übersichtlich in einer interaktiven Darstellung aufbereitet. Per Klick auf die jeweilige Kostenstelle kann man auf mehreren Ebenen tiefer Einsicht nehmen. Alle verwendeten Daten spiegeln keine Voranschläge, sondern Rechnungsabschlüsse, also die tatsächlichen Ausgaben, wider. „Für uns ist das ein weiterer Meilenstein in Richtung vollständiger Transparenz“, so Riedl.
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