WALDNEUKIRCHEN. 1930 hat Alois Schallauer das Reiterergütl gekauft. Mittlerweile ist mit Evelyn und Thomas Ledermüller die vierte Generation am Werk.
Ernst und Annemarie Schallauer (dritte Generation) haben im Mai 2019 den Betrieb an ihre Tochter Evelyn und ihren Mann Thomas übergeben. „Wir haben gerade erst begonnen, tüfteln an neuen Ideen und sind gespannt, wo die Reise mit der Landwirtschaft hinführen wird“, sagt Evelyn Ledermüller. Naturnahes Wirtschaften ist der Familie aus Waldneukirchen schon lange ein Anliegen.
Bio-Schiene
Seit über 25 Jahren wird nach den Standards von Bio Austria produziert. „Meine Eltern haben sich zunächst auf die Schafzucht und die Produktion von Holzpflöcken spezialisiert und dann mit Trockenobst begonnen“, erzählt die Bäuerin. Gestartet wurde mit einem kleinen Dörrschrank, parallel dazu musste für die Produkte ein Markt aufgebaut werden. Erste Partner im Verkauf waren die Hoflieferanten in Steyr und der BioBauernladen Kremstal in Kirchdorf.
Spezielle Sorten
Über die Jahre wurden der Verkauf und die Produktionsmenge kontinuierlich gesteigert. „Der erste Dörrschrank ist zwar noch am Hof, wurde aber durch zwei leistungsstärkere Schränke abgelöst. Damit trocknen wir pro Jahr mittlerweile mehrere Tonnen an leckeren Zwetschken, Äpfeln und Birnen“, so Evelyn Ledermüller. Ausgewählte Sorten wurden angepflanzt, die als Trockenobst besonders schmackhaft sind.
700 eigene Obstbäume
„Wir sind stolz darauf inzwischen in vielen, sehr tollen Bio- und Hofläden wie zum Beispiel dem Holzhaus Eins vertreten zu sein“, sagt die Landwirtin. Geerntet wird das Obst zu einem großen Teil von den hofeigenen Streuobstwiesen. Auf sieben Hektar befinden sich rund 700 Bäume. Darunter 160 veredelte Walnussbäume. Um die große Menge an Walnüssen verarbeiten zu können, wurde vor drei Jahren in eine automatische Knackanlage investiert, im Vorjahr ist eine Ölpresse dazugekommen. „Gerne kann man seine eigenen Walnüsse zu uns bringen und sich daraus sein eigenes Walnussöl herstellen lassen“, so Ledermüller.
Fleißige Bienen
Generell verschwinden Streuobstwiesen immer mehr aus dem Landschaftsbild, diesem negativen Trend wirkt die Familie Schallauer-Ledermüller entgegen. „Wir möchten den Menschen die Bedeutung der Streuobstwiesen als Kulturlandschaft und vielfältigen Lebensraum wieder näherbringen.“ Ergänzt wird das Ganze durch Blühstreifen, Wildhecken sowie ein naturbelassenes Biotop. Seit einigen Jahren sorgen die Bienenvölker der Familie Wasserbauer für eine verlässliche Bestäubung und ausgezeichneten Honig. Der Markenname „Obstweide“ leitet sich übrigens einfach ab, da die Baumgärten von Schafen beweidet werden.
Weitere Infos zum Betrieb: www.obstweide.at
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