REGION STEYR-KIRCHDORF. Bis 19. September können Projekte bei der Leader-Region Nationalpark OÖ. Kalkalpen und bis 16. Oktober bei der Leader-Region Traunviertler Alpenvorland eingereicht werden, um eine Förderung je nach Projektkategorie von 40, 60 oder 80 Prozent zu erhalten.
Danach folgen in regelmäßigen Intervallen neue Zeiträume für die Projekteinreichung. Die neue Förderperiode läuft bis zumindest 2027. Neu ist, dass die Stadt Steyr nun in beiden Leader-Regionen privilegierter Partner ist und erstmals Projekte mit Steyr-Bezug realisiert werden können – unter der Voraussetzung, dass mindestens eine Umlandgemeinde einer Leader-Region eingebunden wird.
Leader, im Französischen ein Kürzel für die „Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“, ist ein sperriger Name für eine einfache Sache: Die Menschen in den Regionen wissen am besten, was für ihre Region wichtig ist.
Finanziert durch EU-Mittel, können die Projekte von Personen, Arbeitsgruppen, Unternehmen, Gemeinden oder Vereinen eingereicht werden. „Über Leader können wir Ideen und Projekte, die einen Beitrag zur Umsetzung unserer lokalen Entwicklungsstrategie leisten, unterstützen. Die Inhalte der Strategie reichen dabei von wirtschaftlichen und kulturellen bis hin zu sozialen Themen“, sagt Josef Wolfthaler, Leiter der Leader-Region Traunviertler Alpenvorland.
Die Fördersätze umfassen 40 Prozent Förderung für einkommensschaffende/wertschöpfende Vorhaben, 60 Prozent für nicht direkt einkommensschaffende/wertschöpfende Vorhaben, 80 Prozent für nicht-investive Vorhaben zu Querschnittsthemen wie Bildung, Jugend, Migranten, Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Klima und Umwelt, Demographie, regionale Kultur und Identität.
Ideenreichtum
In den letzten Jahren haben die Steyrer bei den Ideenwettbewerben des Fazat und der Zukunftsregion Steyr immer wieder ihren Ideenreichtum unter Beweis gestellt. Auch jetzt bietet sich wieder die Chance, sich für die Region Steyr zu engagieren. „Mit Unterstützung der Leader-Förderungen können wir noch einfacher Initiativen und Projekte für die Region Steyr umsetzen, um diese noch lebenswerter zu gestalten. Ich möchte daher all die vielen einfallsreichen und aktiven Menschen der Region Steyr einladen, sich mit ihren Ideen an die Leader-Regionen zu wenden“, sagt Daniela Zeiner, Netzwerkchefin der Zukunftsregion Steyr.
Dass die Projekte nicht groß sein müssen, zeigen die vergangenen Beispiele, die auf den Webseiten www.leader-alpenvorland.at und www.leader-kalkalpen.at präsentiert werden. Der „Stadtplatz Leo“ resultierte beispielsweise aus dem von Leader finanzierten Innovationsprozess NOI (Nature of Innovation). Es könnten neue Stadt- und Themenwanderwege oder Radwege, die über die Steyr Stadtgrenze gehen, entstehen, Sitzbänke entlang der Enns in den Gemeinden Steyr und Garsten aufgestellt, Handwerkskunst aus der Region in Steyrer Leerständen ausgestellt werden, Forschungsprojekte zwischen Unternehmen der Leader-Gemeinden umgesetzt werden, Schulprojekte, die sich beispielsweise mit der Auswirkung des Klimawandels auf Steyr und die Region beschäftigen und vieles mehr. Die Umsetzungsfrist für die Projekte umfasst bis zu drei Jahre.
Zusammenarbeit verstärkt
„Die Stadt Steyr und die Leader-Region Nationalpark OÖ. Kalkalpen arbeiten bereits seit längerer Zeit und in vielerlei Hinsicht zusammen – seien es gemeinsame Themen wie die Tourismusentwicklung im gemeinsamen Verbandsgebiet, der gemeinsame Kulturraum der Eisenwurzen oder ähnliche Herausforderungen im Bereich Klimawandel, Energieversorgung, der Fachkräftethematik etc. Es freut uns daher besonders, dass die Stadt Steyr im neuen Leader-Förderzeitraum bis 2027 bzw. 2029 (Übergangsjahre) mit der Nationalpark OÖ. Kalkalpen Region eine noch intensivere Zusammenarbeit in Form einer offiziellen Partnerschaft eingegangen ist. Daraus können viele gemeinsame spannende Ideen, Initiativen und Projekte entstehen, was uns als Gesamtregion voranbringen wird“, sagt Felix Fößleitner, Leiter der Leader-Region Nationalpark OÖ. Kalkalpen.
Projekte einreichen
Der Einreichprozess für Leader-Projekte unterscheidet sich bei den zwei Regionen geringfügig. Während die Region Nationalpark OÖ. Kalkalpen über ein zweistufiges Verfahren verfügt, in dem zuerst die Idee präsentiert wird und danach erst vollständig ausgearbeitet eingereicht wird, kann in der Region Traunviertler Alpenvorland das Projekt gleich eingereicht werden. „In jedem Fall sollte vor der Einreichung Kontakt mit dem jeweiligen Büro aufgenommen werden, um sich mit den Experten zu beraten, ob die Idee förderwürdig ist oder wie sie umgesetzt werden kann, um förderwürdig zu sein“, empfehlen Josef Wolfthaler und Felix Fößleitner, die über ein gemeinsames Büro in Steinbach/Steyr verfügen.
Bis 19. September können Projekte bei der Leader-Region Nationalpark OÖ. Kalkalpen (südlicher Bereich der Bezirke Kirchdorf und Steyr-Land inkl. Steyr Stadt) und bis 16. Oktober bei der Leader-Region Traunviertler Alpenvorland (nördlicher Bereich der Bezirke Kirchdorf und Steyr-Land inkl. Steyr Stadt) eingereicht werden. Zukünftig sind quartalweise Förderaufrufe (Calls) geplant, so dass es bis 2027 immer wieder die Chance geben wird, Ideen einzureichen und in die Realität umzusetzen.
Die Projekteinreichung erfolgt über die Digitale Förderplattform der AMA. Darauf zu achten ist, dass der Projektträger sich zuvor bei eAMA bzw. DFP registrieren muss und dass hier eine Vorlaufzeit eingeplant werden sollte.
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