Vom Uhrmacher zur Führungskraft in einem internationalen Konzern
STEYR. 1995 startete die Fachhochschule Steyr mit dem Studiengang Produktion und Management. Unter den ersten Studierenden war Bernd Kohl, der heute in einer Führungsposition bei der ZF Group tätig ist.
In den vergangenen 25 Jahren haben 1.663 Studierende ihr Studium in Produktion und Management erfolgreich abgeschlossen. „Das Diplomstudium und die beiden Nachfolgestudiengänge Smart Production und Management (Bachelorstudium) sowie Operations Management (Masterstudium) greifen aktuelle Themen wie Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz oder Nachhaltigkeit in der Produktion auf. Damit sind unsere Absolventen für die Gestaltung der Zukunft bestens vorbereitet“, sagt Studiengangsleiter Herbert Jodlbauer.
Bernd Kohl war 1999 einer der ersten Absolventen, er ist aktuell Senior Vice President Global Operations bei der ZF Group. Im Interview spricht er über sein Studium, Netzwerke, Wissen und Karrierewege.
Was hat Sie rückblickend am meisten geprägt?
Bernd Kohl: „Mein beruflicher Hintergrund liegt im Uhrmacherhandwerk. Später erfolgte der Wechsel in einen Industriebetrieb. Es entstand eine Faszination dafür, mehr über die Funktionsweise von Unternehmen zu erfahren. Das Studium Produktion und Management vermittelte ein breites Spektrum an Wissen, das es mir ermöglichte, ganze Unternehmensbereiche zu verstehen und zu führen, nicht nur einzelne Abteilungen. Dieser generalistische Ansatz war entscheidend für meine spätere Karriere.“
War es die umfassende und breitgefächerte Ausbildung, die den größten Eindruck hinterlassen hat?
Bernd Kohl: „Genau, das breite Wissen, das viele Disziplinen umfasst, half mir, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und die Auswirkungen auf den gesamten Unternehmenserfolg zu erkennen. Diese ganzheitliche Perspektive war sehr bereichernd.“
Welche Erfahrungen oder Netzwerke aus der Zeit an der FH OÖ waren in den ersten Berufsjahren am hilfreichsten?
Bernd Kohl: „Die Gemeinschaft, die wir damals im ersten Jahrgang aufgebaut haben, war intensiv. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und auch nach dem Studium regelmäßig getroffen. Dieses Netzwerk war besonders in schwierigen Situationen hilfreich, um sich mit Kollegen und Freunden auszutauschen.“
Wie wichtig war das Netzwerk der FH OÖ für die berufliche Laufbahn und darüber hinaus?
Bernd Kohl: „Ich habe später die Gelegenheit gehabt, kurz an der FH OÖ zu unterrichten und konnte talentierte Absolventen für unser Unternehmen gewinnen. Zwei von ihnen sind mittlerweile sehr erfolgreich, einer davon ist Geschäftsführer in Steyr. Auch mein Sohn hat hier studiert und ist heute ebenfalls bei ZF tätig. Die Verbindungen zur FH OÖ habe ich immer gepflegt, auch durch Projekte und gemeinsame Abschlussfahrten, was mir besonders wichtig war.“
Welche Botschaft lässt sich an die aktuellen Studierenden weitergeben?
Bernd Kohl: „Rückblickend wäre es ratsam, nicht immer zu stürmisch zu agieren und gelegentlich zurückhaltender zu sein. Wichtig ist, Spaß an der Arbeit zu haben. Mit Freude an der Tätigkeit ist der Erfolg fast garantiert – wie im Sport. Das gilt auch fürs Studium: Wenn man etwas mit Leidenschaft macht, wird man gut darin und kann es weiterentwickeln.“
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