TRAISMAUER. Mit der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde für Traismauer die Errichtung einer Biomasse-Wärmeversorgung beschlossen. Die Bürgerliste MIT stimmte dagegen. Nun gibt es Diskussionen.
Aktuell werden in der Traismaurer Innenstadt die Gebäude mit Gas oder Öl beheizt. Das soll sich ändern. „Deshalb hat die Stadt in einem rund einjährigen Prozess und in einer EU-weiten Ausschreibung einen Investor und Betreiber für ein Heizwerk mit alternativen Brennstoffen gesucht und in dem Bestbieter WRS gefunden“, erklärt Bürgermeister Herbert Pfeffer.
Debatte um Grundstück
Das Heizwerk soll auf einem 1400 Quadratmeter großen Grundstück nördlich des Friedhofs im Stadtzentrum entstehen. Beim Grundstücksverkauf ortet die Bürgerliste MIT „unwirtschaftliche Beschlüsse“: „Die Bürgerliste hat aufgrund der nicht argumentierbaren Verschleuderung eines wertvollen Gemeindegrundstückes um nur 25 Euro pro Quadratmeter an WRS mitten im Stadtzentrum, der zusätzlichen Anschlusskosten in Höhe von 200.000 Euro sowie der unkündbaren Vertragsbindung von 20 Jahren gegen diese Vertragsentwürfe und Beschlüsse gestimmt“, so MIT-Klubsprecherin Elisabeth Wegl.
„Kaufpreis gerechtfertigt“
Laut Bürgermeister Herbert Pfeffer ist der Kaufpreis von 25 Euro ortsüblich und gerechtfertig. „Es handelt sich bei dem Grundstück um Bauland. Eine Widmung auf Bauland Wohngebiet wäre dort nicht möglich“, erklärt der Orts-Chef. Auch sonst sei die Vereinbarung mit WRS fair und nicht zum Nachteil der Stadt. Ein weiterer Vorwurf der Bürgerliste beinhaltet eine laut MIT „Heizwerk-Zusage seitens des Bürgermeisters an die Wohnbaugenossenschaft Alpenland“. So baut die Genossenschaft derzeit ein Objekt für Betreutes Wohnen am Hauptplatz 11. „Im Zuge der Vorbereitungen zur Erteilung der Baubewilligung hat Bürgermeister Pfeffer einen Nahwärmeanschluss zugesagt, um Technikkosten sparen zu können (...)“, so Wegl. Im Juni 2016 soll es laut MIT-Klubsprecherin nochmals eine verbindliche Zusage des Bürgermeisters an die Alpenland gegeben haben, was laut Wegl die Eile bei der Realisierung des Heizwerkes erkläre.
„Sehr absurder Vorwurf“
„Es ist ein sehr absurder Vorwurf, den Bau der Nahwärmeversorgung dem „Betreubaren Wohnen“ zu schulden“, so Pfeffer, „natürlich haben diese Überlegungen zur Errichtung eines Biomasseheizwerkes von Anfang an beim Projekt der Alpenland-Wohnbaugenossenschaft eine Rolle gespielt und wurden unsererseits angestrebt – alles andere wäre aber auch nicht klug gewesen!“ Man nütze den Verbraucher Alpenland, um die Chance zu haben, vom Erdgas wegzukommen. Biomasse brauche aber genügend Verbraucher, um effizient arbeiten zu können. Daher habe die Stadt die Chance ergriffen, um gemeinsam mit Alpenland auch das Biomasseheizwerk zu verwenden.
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