Mehr als 63.000 Einsätze und über 6,47 Millionen ehrenamtliche Stunden
OÖ. Oberösterreichs Feuerwehren ziehen Bilanz über das Einsatzjahr 2017. Mehr als 6,47 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden und über 63.000 Gesamteinsätze können verzeichnet werden.
2Wir sind an der Spitze der Einsätze angekommen“, kommentiert Landesfeuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner die erneute Steigerung der Einsatzstunden. Grund dafür sind vor allem die gestiegenen Einsätze auf Oberösterreichs Straßen nach Verkehrsunfällen oder bei Extremwetterlagen. Auch bei den Brandeinsätzen wird ein Anstieg verzeichnet. Im Jahr 2017 löste die Landeswarnzentrale 4257 Brandalarmierungen aus, fast 5,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Landesrat Elmar Podgorschek ist beeindruckt von der Leistung der Feuerwehr: „Nur zehn Prozent des Gesamtzeitaufwandes sind Einsätze, die restlichen 90 Prozent setzen sich aus ehrenamtlicher Arbeit, die kaum berücksichtigt wird, zusammen.“ Podgorschek und Kronsteiner sind sich einig, dass die Arbeit der überwiegend freiwilligen Feuerwehrleute nicht als selbstverständlich gesehen werden darf.
Nachwuchs-Problem im „Speckgürtel“
Vor allem in der Stadt und im so genannten „Speckgürtel“ stelle sich das Problem des Nachwuchses. Die meisten Feuerwehrmitglieder gemessen an der Gesamtbevölkerung gibt es im Bezirk Freistadt. Dort sind 14,6 Prozent bei der Freiwilligen Feuerwehr, gefolgt von Schärding mit 14,3 Prozent. Die wenigsten Mitglieder gibt es nach den Bezirksstädten Linz (0,4 %), Wels (0,5 %) und Steyr (1,4 %) in Linz-Land (2,3 Prozent). In der Stadt Traun zum Beispiel sind „nur“ 0,36 Prozent der Bevölkerung bei der Freiwilligen Feuerwehr. Oberösterreichweit gesehen jedoch gelingt es den Feuerwehren seit Jahren, junge Menschen mit sogar leicht steigender Tendenz zu gewinnen – und das trotz schwächerer Geburtenjahrgänge.
Frauenanteil steigt rasant
Dabei spielen Frauen im Rahmen der Feuerwehr inzwischen eine große Rolle. In der formalen Mitgliederfunktion werden sie allerdings erst in den letzten Jahren, dafür mit außergewöhnlichen Steigerungsraten, sicht- und spürbar. Insgesamt stehen 6114 Frauen aktiv im Feuerwehrdienst − das sind 6,7 Prozent. Im Bereich der Jugend geht der Prozentsatz bereits bis auf knapp 32 Prozent hinauf. Regional ist das durchaus unterschiedlich. In Linz-Land gibt es einen Frauenanteil von 6,7 Prozent, der Mädchenanteil bei der Feuerwehrjugend beträgt bereits 22,5 Prozent.
2018 wird gewählt
2018 ist das Jahr der Wahlen für Oberösterreichs Freiwillige Feuerwehren. „Bei vielen Feuerwehren werden auch die wählbaren Funktionen neu besetzt, vom Kommandanten bis hin zum Schriftführer und Kassier. In der heutigen Zeit ist auch das nicht selbstverständlich, dass sich Mitglieder finden, die eine neue Funktion und somit auch Verantwortung übernehmen“, so Feuerwehr-Landesrat Elmar Podgorschek.
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